• Über uns
  • Freund*innenkreis
  • Verein
  • Autor*innen
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Archiviert
  • Contra AfD
Dienstag, Dezember 16, 2025
Blog der Republik
Advertising
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Blog der Republik
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Home Politik

GASTBEITRAG DES NRW-FINANZMINISTERS: Für die Freiheit, aber auch gegen ihren Missbrauch! Eine sachliche Debatte über Barzahlungsobergrenzen täte not, scheint aber kaum möglich

Norbert Walter-Borjans Von Norbert Walter-Borjans
10. März 2016
Euro

Die Freiheit ist in Gefahr! Das kann kein aufrechter Demokrat wollen, ich auch nicht. Warum geraten der Bundesfinanzminister und ich dann in Sachen Banküberweisungspflicht bei hohen Rechnungen an den Pranger und sind dem Vorwurf ausgesetzt, die Freiheit der Deutschen aufs Spiel zu setzen? Beim Versuch, eine Antwort zu geben, kommt man zu interessanten – und zugegebenermaßen auch bedrückenden – Erkenntnissen.

Bei der Einschränkung vieler „Freiheiten“ wie Fahren ohne Gurt, Rauchen in Gaststätten oder Einkaufen an Sonntagen sind wir Deutschen – gegebenenfalls nach anfänglichem Murren – mehrheitlich einsichtig. Nicht so bei Vorstößen, Geldwäsche, Erpressung, Terrorismus und Steuerbetrug durch eine Obergrenze für Barzahlungen zu bekämpfen. Beim Bargeld hört der Spaß auf, auch wenn nur ein verschwindend geringer Prozentsatz der Zahlungsvorgänge über 3.000 Euro und erst recht über 5.000 Euro bar vollzogen werden. Bei denen, die dubiose Geschäfte abwickeln, sieht das dagegen anders aus. Diese Deals werden gern bar beglichen, gerade wegen des Datenschutzes!

Wenn es bei der Begrenzung von Barzahlungen oberhalb einer Betragshöhe, die im üblichen Zahlungsverkehr so gut wie gar nicht vorkommt, eine so breiten Ablehnung gibt, wie es den Anschein hat, muss man davon Abstand nehmen. Aber ist das wirklich der Fall? Eine Umfrage des Institus für Empirie und Statistik (ifes) kommt zu einem anderen Ergebnis. Demnach befürworten drei Viertel der Befragten eine Pflicht zur Banküberweisung von hohen Rechnungsbeträgen, um Geldwäsche und Steuerhinterziehung einen Riegel vorzuschieben.

Das Bedrückende an der Debatte ist nicht, dass ein politischer Plan möglicherweise keine Mehrheit findet, sondern dass ein ganz und gar erfundener Sachverhalt dazu dient, den Widerstand gegen eine Maßnahme zur Kriminalitätsbekämpfung zu organisieren. Die vollkommen unbelegte Behauptung heißt schlicht, das Bargeld solle Schritt für Schritt abgeschafft werden, am Ende träfe es also jeden von uns. Dagegen wäre ich auch!

Es ist mittlerweile zu einem probaten Mittel der Durchsetzung von Interessen einer Minderheit geworden, ein Betroffenheitsgefühl bei der großen Mehrheit derer zu erzeugen, für die und nicht gegen die etwas auf den Weg gebracht werden soll. Der Plan, Betriebsvermögen im zweistelligen Millionenbereich (unter Umständen!) zur Erbschaftsteuer heranzuziehen, wird auf diese Weise zur drohenden Enteignung von Omas Ersparnissen. Ähnlich war es bei der Vermögensteuer auf millionenschwere Besitztümer. Das vor einem halben Jahrhundert unter ganz anderen familiären Konstellationen eingeführte Ehegattensplitting, von dem eine riesige Zahl Verheirateter mit in etwa gleich hohen Einkommen ebenso wenig profitiert wie allein erziehende Mütter und Väter, kann man kaum thematisieren, ohne dass genau dieser Gruppe der Eindruck vermittelt würde, sie wären am Ende die Verlierer.

Zurück zum Bargeld: Die Unterstellung, eine Barzahlungsobergrenze sei nur der Einstieg in die Abschaffung des Bargeldes, hat ebenso wenig Wahrheitsgehalt wie der Vorwurf, dass die Gegner dann wohl vorhaben, nach und nach jede Banküberweisung zu verbieten. Schließlich  sind ja auch niedrigere Überweisungsbeträge kontrollierbar, und sie kommen viel häufiger vor als Zahlungen von 5.000 Euro und mehr. Den Zwang, bar zu bezahlen, empfände ich aber auch als Einschränkung meiner Freiheit.

Es spricht also einiges dafür, auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben. Wenn das nicht möglich ist, sollte sich die Landespolitik allerdings nicht verkämpfen. Die Entscheidung über eine Barzahlungsobergrenze ist keine Landesangelegenheit. Es geht um eine Entscheidung auf Bundesebene im europäischen Kontext. Dabei hat der Bundesfinanzminister meine Unterstützung.

Wenn die Mehrheit der Menschen aufgrund falscher Bedrohungsszenarien Überwachung und kalte Enteignung fürchtet, wird es keine Barzahlungsobergrenze geben. Wenn die Mehrheit Videobeobachtung an Kriminalitätsschwerpunkten für einen Eingriff in die Intimsphäre halten sollte, wird es auch die nicht geben. Ich bin da eher skandinavisch geprägt und sehe nicht hinter jeder denkbaren Transparenz die Krake Staat und ihren Kontrollwahn. Wenn der Staat Sicherheit und Schutz vor Kriminalität zum Schaden der Allgemeinheit bieten soll, muss er auch handlungsfähig sein. Ich sehe eher die Gefahr, dass Datenschutz, der sich an jedem noch so unwahrscheinlichen, aber theoretisch denkbaren gesetzwidrigen Datenmissbrauch orientiert, auch Täterschutz ist. Im Übrigen: Selbst ohne Bargeldverkehr wären die Bürgerinnen und Bürger nicht zwingend den Banken und womöglich sogar einer Negativverzinsung ihres Geldes ausgesetzt. Es wäre denkbar, dass Bundesbank oder andere staatliche Institutionen Konten anbieten, auf denen Geldvermögen zinslos und gebührenfrei „geparkt“ werden könnte – praktisch als virtuelles Bargeld. In einer hysterisierten Debatte ist das aber ein überflüssiger Hinweis.

Das Ergebnis ist voraussehbar: Bargeldloses Bezahlen ist eine Generationenfrage. Die junge Generation wird sich skandinavischen Gewohnheiten des bargeldlosen Bezahlens schneller angleichen als manch einem lieb ist. Am Ende wird das alltägliche Barzahlen, das entgegen allen Beahuptungen weder der Bundesfinanzminister noch ich oder andere Amtskollegen einschränken wollen, von selber deutlich schrumpfen. Dubiose Bargeschäfte über hohe Summen bleiben dagegen geschützt. Und der Politik wird dann der Vorwurf gemacht, sie tue zu wenig gegen Geldwäsche und andere kriminelle Geldgeschäfte. Warten wir es ab.

Print Friendly, PDF & EmailAusdrucken/PDF erstellen:
Teilen Sie diesen Artikel:
Instagram
Tags: BargeldBargelddebatteBargeldobergrenzeBundesfinanzminsiteriumEUEURO
Vorherigen Post

Zum virtuellen Wasser und Wasserfußabdruck. Teil 1

Nächster Beitrag

Kriminelles Chaos ist keine Folklore – Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Nächster Beitrag
Abgebranntes Feuerwerk und Böller

Kriminelles Chaos ist keine Folklore - Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Schreibe einen Kommentar Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaut mal hier

  • Justizskandal im Sauerland: Das von Charlotte Merz, Ehefrau von Bundeskanzler Friedrich Merz, geleitete Amtsgericht erließ einen rechtswidrigen Durchsuchungsbeschluss gegen eine junge SPD-Frau 08.09.2025
  • Geschichtsrevisionismus: Basteln an der „zweiten Geburt“ 15.4.2025
  • Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW - Sahras Knechte 22.2.2025
  • Sätze aus dem Wahlprogramm der AfD - und was sie bedeuten 18.2.2025
  • Kulturbegriff der AfD : Aufgeladen mit völkischer Ideologie 5.2.2025
  • Das Spiel der Lobbyisten und Politiker: Erik Ahrens – Ein tiefer Fall innerhalb der rechtsextremen Netzwerke 23.1.2025
  • Petition: Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk 3.1.2025

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 3.014 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

Werbung

[the_ad id="27291"]

Letzte Kommentare

  • Joke Frerichs bei Friedenspläne? Oder: Wie Friedenspolitik zur brutalen Comedy verkommt
  • Philipp bei Die Un-Logik der NATO-Osterweiterung aus europäischer Sicht
  • Kathrin bei Nikolaus, das Teilen und der Sozialstaat
  • Ronald bei Die Un-Logik der NATO-Osterweiterung aus europäischer Sicht

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 3.014 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

  • Trending
  • Comments
  • Neueste
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

18. März 2024
Alice Weidel, Elon Musk und Esel, Screenshot Tik Tok

ARD-Wahlarena – Weidels Lügen sind Methode

18. Februar 2025
Screenshots von TikTok_Accounts aufgestachelter Bauern oder AfDlern oder anderen "Empörern"

Aufruf zur Bauerndemo in Berlin, AfD-Anhänger und andere Rechtsextreme mobilisieren.

24. Oktober 2024
Feigenblatt

Alice Weidel: Das lesbische Feigenblatt und das Familienbild der AfD

1. Januar 2025
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

Screenshot ARD-Mediathek zur Sendung von Caren Miosga

Talk bei Miosga: Die Entlarvung der Sahra Wagenknecht

Kriegszerstörungen in der Ukraine

Ukraine: Verantwortungsbewusstes Handeln statt gefährlicher moralischer Überheblichkeit

Mauer in der NS-Ordensburg Vogelsang mit NS-Adler im Mauerwerk

Lasst Höcke regieren!

Screenshot Twitter

Ein Abstieg in menschenfeindliche Tiefen

15. Dezember 2025
Ortseingangschilc "Asylrecht ist ein Grundrecht" mit Sprayzusatz "Sorry, jetzt gerade nicht". AI generiert

Offener Brief an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: Glaubwürdigkeit wahren!

15. Dezember 2025
Eine Abrissbirne prallt auf eine Wand, auf der "DEMOKRATIE" steht. Es sind schon deutliche Risse zu erkennen. AI generiert

Warum die Demokratie gefährdet ist

15. Dezember 2025
Die Heiligen Drei Könige auf Kamelen in der Wüste vor einem Nachthimmel mit Mond, Sternen und dem Stern von Betlhehem

Die (schein-) Heiligen Drei Könige – Fast eine neue Weihnachtsgeschichte

14. Dezember 2025

BLOG DER REPUBLIK

Blog der Republik

Kategorien

  • Allgemein
  • Buchbesprechungen
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Politik
  • Wirtschaft

Kategorien

  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Standpunkte

Schlagwörter

AfD CDU Demokratie EU Frieden Merz NoAfD Rechtsextremismus Rechtsstaat Ukraine

© 2025 Blog der Republik.

Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!

© 2025 Blog der Republik