• Über uns
  • Freund*innenkreis
  • Verein
  • Autor*innen
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Archiviert
  • Contra AfD
Freitag, Dezember 5, 2025
Blog der Republik
Advertising
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Blog der Republik
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Home Kultur

Europa, das Politische und die Vielfalt der Kulturen – TTIP als Instrument zur Restauration von Wirtschaftsdominanz

Olaf Schwencke Von Olaf Schwencke
17. Juli 2014
TTIP

TTIP

Als im Oktober 2005 auf der Generalkonferenz der UNESCO in Paris die Schlussabstimmung zum „Übereinkommen über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen“ anstand, hat die Delegation der USA noch einmal vehement gegen diese neue Konvention plädiert; erfolglos! Gegen die massive Phalanx der EU-Mitgliedsstaaten sowie aller 47 Länder des Europarats hatten die Amerikaner keine Chance: man wollte dem wachsenden globalen ökonomischen Druck widerstehen und die „kulturelle Vielfalt (als) gemeinsames Erbe der Menschheit“ schützen. Man – das heißt die große Mehrheit der Weltgemeinschaft – verstand die Erhaltung der Kulturen auch als Akt der „Sicherung der Menschenrechte und Grundfreiheiten im Sinne der Millenniumserklärung der Vereinten Nationen (2005).“

Werden diese Bestimmungen nun im Zuge der Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen (TTIP) der EU mit den USA geopfert? Soll der kulturelle Fortschritt, wie ihn das Übereinkommen zur Vielfalt kultureller Ausdrucksformen darstellt – und wie er durch die EU-Kulturagenda (2007) gesichert schien – der Dominanz von Wachstum und Konsum aufgekündigt werden?

Allein der Name des Unterfangens gibt zu denken: „Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft“. Das analoge Abkommen mit Kanada (CETA), das wegen seiner beträchtlichen Investitionsschutzregelungen als Blaupause für das TTIP gilt, nennt sich vergleichsweise harmlos „Allgemeines Wirtschafts- und Handelsabkommen“. Dass es gelang, es weitgehend unterhalb des Radars der Öffentlichkeit zu verhandeln und abzuschließen, hat die Wirtschaftslobbys so weit ermutigt, dass sie nun schon im Titel unterbringen, was sie tatsächlich wollen.

Genau genommen geht es gar nicht um einen berechtigten Anspruch auf den Schutz von Investitionen, wie ihn beispielsweise auch Atatürk gewährleisten musste, um die Türkei auf einen Weg wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Modernisierung zu bringen. Dazu genügte es, an die Stelle von Willkür Rechtssicherheit zu setzen.

Mit dem TTIP und CETA jedoch  werden die globalen Investoren, also die ohnehin mächtigsten Unternehmen, aus national wie international geltendem Recht heraus genommen. Sie werden darüber gestellt. Es geht nicht um den Schutz von Investitionen, sondern darum, dass über die rechtsprechenden und rechtausübenden demokratischen Institutionen der beteiligten und betroffenen Länder hinweg ein unbedingtes Recht auf Profit festgeschrieben werden soll, egal auf wessen Kosten und zu wessen Lasten.

Das heißt: Man will sich keine demokratisch-politische Fortentwicklung sozialer und ökologischer Standards gefallen, sich nicht durch die Gesellschaft in seine Wirtschafts- und Produktionsweise reinreden lassen. Mit einem Handstreich könnte so zurück gedreht und erledigt werden, was in den Jahrzehnten des europäischen Integrationsprozesses an demokratisch-kultureller Entwicklung erstritten wurde. Von der Wirtschaftsgemeinschaft zur politisch, kulturell, sozial und ökologisch gemeinsam verantwortlich handelnden Europäischen Union war es ja ein weiter Weg.

Kommt das TTIP durch und gelingt es beispielsweise nicht, dem sogenannten Investitionsschutz eine „Exception culturelle“ entgegen zu stellen, so können beispielhaft die Buchpreisbindung und alle weiteren nationalen und europäischen Kulturförderungen als Wettbewerbsverzerrung und Investitionsschädlinge deklariert werden und folglich entfallen. Wir waren Zeugen, wie die USA ihre Kulturindustrie seit der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts auf den globalen Märkten unterstützt und den eigenen Binnenmarkt gegen andere Kulturgüter geschützt hat. Jetzt sind wir Zeugen des politischen Drucks, mit dem man den Anbietern genmanipulierten Saatguts den europäischen Markt zu öffnen trachtet – gegen die europäischen ökologischen Interessen und Standards.

Für eine kurze Zeit sah es nach der Finanz- und Wirtschaftskrise vor fünf Jahren so aus, als sei deren Hauptlehre: Man muss die Dominanz des Politischen gegenüber dem Ökonomischen und dem globalen Bankensystem zurück gewinnen. Davon haben die Banker sich nicht besonders beeindrucken lassen.. Jetzt wollen bestimmte Investoren sich direkt festschreiben lassen, dass es keinerlei Gründe geben darf, die politisch gegen ihre Gewinnerwartungen auf einem stark erweiterten Markt (800 Millionen Bürger) abzuwägen sind.

Geradezu schlaglichtartig wird hier deutlich, dass es sich bei Kultur, Zivilisation und Demokratie um Synonyme für eine bestimmte gesellschaftliche Entwicklungslogik handelt, die offenbar der globalen Ökonomisierung entgegen läuft.  Mit den Verhandlungen um das TTIP geht es letztlich um nicht weniger als um die Verteidigung der Demokratie.

 

Print Friendly, PDF & EmailAusdrucken/PDF erstellen:
Teilen Sie diesen Artikel:
Instagram
Tags: EUFreihandelszoneHandelsabkommenTTIPUSA
Nächster Beitrag

Karl Otto Pöhl wird 85 –  Journalist, Politiker und Bankier 

Nächster Beitrag
Karl Otto Pöhl

Karl Otto Pöhl wird 85 -  Journalist, Politiker und Bankier 

Schreibe einen Kommentar Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaut mal hier

  • Justizskandal im Sauerland: Das von Charlotte Merz, Ehefrau von Bundeskanzler Friedrich Merz, geleitete Amtsgericht erließ einen rechtswidrigen Durchsuchungsbeschluss gegen eine junge SPD-Frau 08.09.2025
  • Geschichtsrevisionismus: Basteln an der „zweiten Geburt“ 15.4.2025
  • Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW - Sahras Knechte 22.2.2025
  • Sätze aus dem Wahlprogramm der AfD - und was sie bedeuten 18.2.2025
  • Kulturbegriff der AfD : Aufgeladen mit völkischer Ideologie 5.2.2025
  • Das Spiel der Lobbyisten und Politiker: Erik Ahrens – Ein tiefer Fall innerhalb der rechtsextremen Netzwerke 23.1.2025
  • Petition: Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk 3.1.2025

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.660 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

Werbung

[the_ad id="27291"]

Letzte Kommentare

  • Jochen Luhmann bei Ich kann das Wort „Reform“ nicht mehr hören
  • Anton Pöss bei Was nun Herr Merz, Herr Söder? Sie brauchen die Grünen, die sie beschimpft haben
  • Philipp bei Entfremdung zwischen Europa und USA
  • Dr. Karl-Heinz Klär bei Nein, diese Suppe ess‘ ich nicht! Die Europäer und der Trump-Plan

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.660 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

  • Trending
  • Comments
  • Neueste
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

18. März 2024
Alice Weidel, Elon Musk und Esel, Screenshot Tik Tok

ARD-Wahlarena – Weidels Lügen sind Methode

18. Februar 2025
Screenshots von TikTok_Accounts aufgestachelter Bauern oder AfDlern oder anderen "Empörern"

Aufruf zur Bauerndemo in Berlin, AfD-Anhänger und andere Rechtsextreme mobilisieren.

24. Oktober 2024
Feigenblatt

Alice Weidel: Das lesbische Feigenblatt und das Familienbild der AfD

1. Januar 2025
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

Screenshot ARD-Mediathek zur Sendung von Caren Miosga

Talk bei Miosga: Die Entlarvung der Sahra Wagenknecht

Kriegszerstörungen in der Ukraine

Ukraine: Verantwortungsbewusstes Handeln statt gefährlicher moralischer Überheblichkeit

Mauer in der NS-Ordensburg Vogelsang mit NS-Adler im Mauerwerk

Lasst Höcke regieren!

Fragezeichen am Ende eines etwas gespentischen Waldwegs, Symbolbild für Angst und Unsicherheit

Gibt es die EINE Strategie gegen die AfD?

4. Dezember 2025
Plakat Klaus Staeck: Deutsche Arbeiter! Die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen

Vorwärts Millionäre – Euer Reichtum soll Lohn unserer Arbeit sein

3. Dezember 2025
Konrad Adenauer

Adenauer: Eine neue Biografie zum 150. Geburtstag

3. Dezember 2025
Friedenstaube mit Clownsgesicht, mit Olivenzweig im Schnabel. AI generiert

Friedenspläne? Oder: Wie Friedenspolitik zur brutalen Comedy verkommt

2. Dezember 2025

BLOG DER REPUBLIK

Blog der Republik

Kategorien

  • Allgemein
  • Buchbesprechungen
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Politik
  • Wirtschaft

Kategorien

  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Standpunkte

Schlagwörter

AfD CDU Demokratie EU Frieden Merz NoAfD Rechtsextremismus Rechtsstaat Ukraine

© 2025 Blog der Republik.

Unser Blog lebt durch Sie!

Das Erstarken der Rechtsextremen und Rechtspopulisten in ganz Europa in den letzten Jahren und gerade jetzt bei der Wahl zum Deutschen Bundestag besorgt uns alle zutiefst. Denn diese Kräfte wollen die zentralen Werte unserer Gesellschaft in Frage stellen und Demokratie als Lebens- und Regierungsform zerstören. Dagegen treten wir aktiv ein und engagieren uns für eine freiheitliche, soziale und gerechte Demokratie.

Dazu brauchen wir die Unterstützung unserer Leser*innen. Möchten Sie dazu beitragen, dass der Blog der Republik weiterhin informativ bleibt und sich weiterentwickeln kann?

Bereits mit 5 Euro helfen Sie uns, hochwertigen Journalismus zu sichern und neue Inhalte für Sie bereitzustellen.
Ihre Unterstützung macht den Unterschied!

Jeder Beitrag zählt – sind Sie dabei?

Ja, ich möchte den Blog der Republik unterstützen.

Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!

© 2025 Blog der Republik