Der ARD-Mann wusste kurz danach auf Anhieb, wo die 18 Verweigerer bei der Abstimmung über Friedrich Merz=Bundeskanzler saßen: in der SPD-Fraktion. Der Mann ist, ahnungslos, seinen Reflexen gefolgt. Es trug sich vermutlich anders zu.
In der SPD-Fraktion sitzen gerettete Seelen, deren einzige Alternative zur Koalition mit CDU und CSU die Opposition ist, und alle würden Franz Müntefering unterschreiben: Opposition ist Mist. Als Motiv kommt in dieser Vereinigung nur eines in Frage: persönliche Rancune wegen Missachtung bei der Verteilung. Das tut einer, höchstens mal zwei.
Anders in der Unionsfraktion. In der sitzen mindestens zwei Dutzend Konservative, die eine Koalition mit der AfD sofort einer solchen mit der Sozialdemokratie vorzögen. Sie sagen das nicht, aber es ist so. Sie sagen auch nicht, dass sie es unmöglich finden, dass die Herren Merz und Dobrindt der Veröffentlichung des vernichtenden Verfassungsschutzurteils über die AfD vor der Regierungsneubildung zugestimmt haben, aber es ist so.
Was in der deutschen Öffentlichkeit nicht beachtet wird, ist die anhaltende Attraktion von Präsident Trump auf das konservative Milieu. Sie wirkt weltweit, sie wirkt auch in Deutschland. In den Medien wird sie nicht analysiert, aber das ist ein anderes Thema.
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