Konzentrationslager Auschwitz

Aiwanger und die Erinnerungskultur 

Die Umfrageergebnisse im Zusammenhang mit dem unsäglichen Flugblatt aus dem Hause „Aiwanger“ erschrecken. Aiwangers Freie Wähler legen kräftig zu und die CSU wird abgestraft, weil sie es gewagt hat, den mutmaßlichen Verfasser dieses Pamphlets wenigstens zur Sache zu befragen.

Das Flugblatt war kein Streich eines „dummen Jungen“. Mann muss es lesen und in seiner ausgefeilten Sprache und Infamie bewerten. Dies ist im Duktus purer Faschismus. Es ist schwer zu begreifen, dass solche Ungeheuerlichkeiten offensichtlich immer populärer werden. AfD und Freie Wähler in Bayern üben den Schulterschluss. Unsere Erinnerungskultur ist dramatisch auf dem Rückzug. Noch regt sich Widerstand gegen den Zug nach Rechts. Wie lange wird das so sein? In den fünfziger und frühen sechziger Jahren, so weiß sich die ältere Generation zu erinnern, ging es nur darum, die braune Vergangenheit aufzuarbeiten. Konsens bestand aber darin, die Wiederholung der braunen Herrschaft unter allen Umständen zu vermeiden. Hat sich da wirklich grundlegend etwas verändert?

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Leitungsstab Bundesbauministerium von 1973 - 1979, zuletzt Persönlicher Referent des Ministers. 1979 bis 25.01.1990 Referatsleiter Presse, Öffentlichkeitsarbeit und politische Grundsatzfragen Ministerium für Bundesangelegenheiten NRW in Bonn, 26.01.1990 bis 02.10.1990 Leiter des Verbindungsbüros NRW in der DDR.


'Aiwanger und die Erinnerungskultur ' hat einen Kommentar

  1. 7. September 2023 @ 17:31 Gerhard Haas

    Es ist erschreckend, wie leichtfertig die CSU mit diesem offensichtlich rassistischen „Pamphlet“ des Herrn Aiwanger umgeht und dies augenscheinlich nur, um bei der im Oktober stattfindenden Landtagswahl keine oder möglichst wenige Wählerstimmen zu verlieren!
    Daß in Deutschland noch immer rassistisches Gedankengut; unterschwellig und meist im Verborgenen, herrscht, blendet die Mehrheit der Bevölkerung aus. Damit meine ich nicht die Wirrköpfe in der AfD, sondern die allgemeine Bevölkerung. Sätze wie: „Es muß einmal Schluß sein“, oder „Das ist doch Geschichte“, zeugt von intellektueller Passivität, gepaart mit Vergessenwollen. Denn noch immer schwärt die „Wunde“, die durch unsere Vorfahren, vor 90 Jahren mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten, aufbrach.
    Nein, wir dürfen nicht vergessen, sondern müssen uns die Greuel die von Deutschen ausgingen immer vor Augen halten!
    „Geschichte“ wird es erst dann sein, wenn die deutschen Menschen die vor dem 08. Mai 1945 geboren wurden, verstorben sind! Und selbst dann darf nicht vergessen werden was geschah.
    Zum Politiker Aiwanger bemerke ich, daß er alle seine politischen Ämter niederlegen und mit einem letzten kleinen Hauch von Anstand zurücktritt. Und die CSU täte gut daran, sich von Aiwanger zu distanzieren!
    Anscheinend ist, bei allen Parteien die Furcht und Angst vor Gewinnen der AfD besonders ausgeprägt.

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