Jetzt kommt er also mit der Superidee um die Ecke: Fettleibige Konsument*innen sollen sich auf Kosten der Krankenkassen das fiese Fett einfach absaugen lassen. Weg damit, ab in den Gully, oder wohin? Fett, das sich inzwischen verdammt viele Mitbürger*innen auf den bewegungsarmen Leib draufgeladen haben. Ja, aber womit denn?
Nun, Herr Spahn, da können Sie raten. Jede Menge toxisches Junk food: allem voran überzuckerte Snacks, und Riegel und Softdrinks, und viel zu salzige Chips und Pommes und die elenden Fertig-Gerichte, die einen FERTIG machen, deren Geschmacksverstärker süchtig machen. Ab in den sehnsüchtigen Schlund, und das geht ja sooo schnell, ein lähmend bleiernes Gefühl macht sich breit, die störende Unruhe einfach runtergeschluckt, ein Panzer von innen.
Und dann all die billigen Fette selbst, die gesättigten… Sie kennen sich doch aus als Gesundheits-Minister, oder? Was ist das für ein perverses Geschäftsmodell: Die Politik erlaubt es den marktschreierischen „Angebots-Drogen-Dealern der Lebensmittel-Industrie, ihren gefährlichen Ramsch unters Volk zu bringen, sie abzuspeisen, träge zu machen, vorrangig den bildungsfernen Verlierer*innen mit abhängig machendem Zeug die trostlosen Münder zu stopfen. Ruhe sollen sie geben, schön müde sich trinken, mit Bier und Schnaps. Und auf jeden Fall – kaufen, kaufen. Unsere braven ENDVERBRAUCHER. Naja, und wenn sie dann – plötzlich und unerwartet – ganz viele Kilos zunehmen, ächzen unter der Last ihres eigenen, ehemals schönen Körpers, anfangen, sich selbst zu hassen, weil sie ahnen, wie hässlich das viele Übergewicht macht – dann erscheint der drahtige Spahn auf der Bühne, mit einem neuen Super-Sonderangebot, das da heißt: Macht weiter so, esst euch unbeweglich, denn bald komme ich mit tollen Doktoren und wir saugen euch das fiese Fett EINFACH weg!
Ich könnte mir vorstellen, dass die Konsistenz des Abgesaugten ungefähr so aussieht wie diese MAC-Pampe für 1 €, fluffiges Kinderschlürf – denn die Infantilisierung von uns Konsument*innen wird ja besonders gerne bedient – nur riechen dürfte das Material dann etwas abgestandener. Nun, wir wissen: Von Nichts kommt Nichts, und was Zuviel ist, es schadet, massiv.
Es bleibt die Frage: wie zynisch präsentiert unser demokratischer Rechtsstaat wider alle Vernunft die lukrativen Rahmen-Bedingungen für so viel toxische „Angebots-Drogen“. Es geht hier doch dringend um WENIGER, aber gesund, NICHT UM NOCH MEHR UNGESUNDES WACHSTUM! Herr Spahn, ist das so schwer zu begreifen?
Eigentlich ist es jedoch so: Unsere Politiker*innen sind als Volks-Vertreter dazu da, uns zu beschützen, es gibt eine gesetzliche Fürsorgepflicht! Und es wird Zeit für die Basis selbst, die gerechten Kriterien für unser aller Gesundheit öffentlich neu zu bestimmen.
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