Nach wie vor dominiert der Wunsch nach den eigenen vier Wänden. Insbesondere gilt dies für jüngere Ehepaare mit Kindern. Doch in vielen Fällen reicht es vom Einkommen her nicht, diesen Wunsch nach einem Eigenheim oder einer Eigentumswohnung zu realisieren. Oft genug sind zwei Einkommen nicht ausreichend, um ein ausreichendes Grundkapital zu sparen, um die Hypotheken aufzunehmen und zu bedienen. Vor allem in den Gegenden, die um die großen und mittleren Städte liegen, sind die Kaufpreise ziemlich hoch.
Hauspreise bis zu 1 Million €
In München, Köln, Düsseldorf und Hamburg kosten neue Häuser mit einem Grundstück und einem qualitativ guten Wohnhaus mit rund 150 qm Wohnfläche um die 1 Million Euro. In den Regionen darum geht es um Preise von 600.000 bis 850.000 €. Allerdings sind dann doch bis rund 50 km zum Arbeitsplatz mit dem Auto oder der Bahn zu bewältigen. Den Kindern zuliebe wollen solche Bauherren ein Haus mit einem Garten. 65 % der privaten Haushalte unter 50 Jahren sehnen sich nach eigenen vier Wänden. Unter jungen Erwachsenen von 18 bis 29 Jahren ist das Anliegen noch stärker: Nämlich bei 85 % .
Immobilie als Geldanlage
Mit einer Wohneigentumsquote von 48 % bildet Deutschland fast das Schlusslicht in Europa; nur die Schweiz mit 43 % liegt noch dahinter. Das Eigenkapital reicht bei den Möchtegernbesitzern von Wohneigentum sehr häufig nicht. Auch die hohen Nebenkosten für den Kauf fallen durchweg stark ins Gewicht. Die Gründe für das Wohneigentum sind insbesondere die Sicherheit und Unabhängigkeit: 32 % der Befragten gaben dies an. Rund 25 % setzten auf die Altersvorsorge, etwa 20 % auf eine verbesserte Wohnqualität.
Gegen den Erwerb einer Immobilie werden bei
28 % der Befragten zu wenig Eigenkapital und bei 27 % zu hohe Preise angeführt.
Dagegen sehen 71 % den Kauf einer Immobilie durchaus als Geldanlage oder Investition an. Die Chancen der letzten Jahre, in denen nicht einmal die politisch verkündeten 400.000 Wohnungen erreicht, sondern nicht einmal 300.000 gebaut wurden, wird die neue Koalition in Berlin zur neuen Baupolitik ermuntern.
Neue Wohnpolitik erforderlich !
In der Tat müssen in den nächsten 4 Jahren mindestens
500.000 neue Wohnungen gebaut werden. Dies wird jedoch vor allem für den Immobilienerwerb von Privathaushalten mit größeren Anreizen zu schaffen sein. Möglicherweise wäre auch ein Finanzierungsmodell der Kreditanstalt für Wiederaufbau zu schaffen, bei dem für die jüngeren Familien nicht die großen Lasten der Hypothek sofort zu schultern sind, sondern erst in den späteren Lebensjahren. Vor allem müssen viel mehr Bauplätze in den Städten und Gemeinden zur Verfügung gestellt werden. Für den Ersterwerb einer Immobilie sollte die Grunderwerbssteuer mindestens halbiert oder ganz gestrichen werden. Und die überaus zahlreichen Bauvorschriften müssten mindestens halbiert werden. Alle dirigistischen und bürokratischen Maßnahmen auf dem Wohnungsmarkt wären spätestens dann überflüssig, wenn das Angebot an Häusern und Wohnungen wesentlich größer und damit die Wohnungsnot wesentlich geringer wären.
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