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Dortmund steht Kopf – Nach dem Pokalsieg über die Bayern

Alfons Pieper Von Alfons Pieper
27. April 2017
Dortmund Signal-Iduna-Stadion

Dortmund steht Kopf, die Stadt bebt. Nicht nur in der alten Stahl- und Biermetropole geht man hoch erhobenen Hauptes durch die Fußgängerzone. Dortmund ist nach der Sensation im Pokal-Halbfinale, nach dem 3:2 über die zuvor als übermächtig eingestuften Bayern der Stolz des ganzen Ruhrgebiets. Das sage ich als bekennender Schalke-Fan. Wir haben das packende und erstklassige Spiel mit Freunden zusammen gesehen und immer wieder in den Fernseher rein gerufen, auch mal geschrien, wenn ein Tor für den BVB fiel oder hämisch in die Hände geklatscht, wenn der Pole Lewandowski wieder mal am Dortmunder Keeper gescheitert war oder als Arjen Robben den Ball Richtung Tor schoß und Bender mit der Fußspitze den Ball an den Pfosten lenkte.

Wetten für Schwarz-Gelb

Vor dem Spiel haben wir getippt: meine Frau, die aus früherer Anhänglichkeit mit Dortmund- dort hat sie schließlich mal in der Schule unterrichtet und zwar, als der BVB gerade mal wieder Deutscher Meister geworden war- hält und auf einen Sieg gegen den FCBayern tippte. Das ist insofern auch bemerkenswert, weil meine Frau aus dem schönen Bayern kommt. Unsere Freunde konnten sich auf einen gemeinsamen Tipp nicht festlegen, weil der männliche Teil des anderen Ehepaares meinte, die Bayern würden 2:1 gewinnen. Ich hatte auf ein 2:0 für Dortmund gesetzt, wobei ich zugeben muss, hier war der Wunsch der Vater des Gedanken. Übrigens haben wir die Wetten schriftlich festgelegt, damit jeder nachher sehen konnte, auf  wessen Seite er war.

Im Ruhrgebiet, das weiß ich von Freunde, haben an diesem Abend viele mit den Dortmunder gehalten, haben die Daumen gedrückt und gehofft und gezittert, nicht deshalb, weil sie was gegen die Kicker aus dem Freistaat haben. Aber die großen und feinen Herren aus München müssen ja nicht immer und immer alles gewinnen. Und dann noch gegen den Stolz des Reviers. Da rückt man im Ruhrgebiet über die Vereinsfahnen hinweg zusammen. Heja BVB, Heja BVB, wurde angestimmt auch bei uns an der Ecke in Bonn. David gegen Goliath.

Wir alle verstehen was vom Fußball

Schon nach wenigen Minuten hatten wir wie andere den Torschrei auf den Lippen, aber verstanden die Welt nicht mehr, warum der sonst so torgefährliche Aubameyang eine Super-Vorlage von Guerreiro nicht ins Bayern-Tor hämmerte, sondern den Ball zu lässig Richtung Tor schob, sodass der Neuer-Ersatz Ulreich das runde Leder kurz vor  der Linie hielt. Übrigens hörte ich am Tag danach von Friedhelm Ost, ein bekennender BVB-Fan und Revier-Freund, dass er den Ball auch schon ins Tor geschrien habe. Seine Frau habe ihm leise zugerufen: „Die Spieler auf den Platz hören Dich nicht, wenn Du in den Fernseher rufst. “ Ähnlich reagierte auch meine Frau. Als wenn das eine Rolle spielte. Wir haben früher auch Fußball gespielt und wissen, wie man einen Ball stoppen, wie man Ecken schießen, wie man Tore schießen kann, überhaupt, wie man besser spielen kann. Übrigens sind wir auch irgendwie Schiedsrichter, mehrfach habe ich dem schwarzen Mann

Gräfe über den Fernseher zugerufen, dass er mit seiner Pfeifer die Dortmund benachteilige. Aber er wird mich nicht gehört haben. Meinte auch meine Frau.

Aber als dann erste Tor durch Marco Reus entschlossenen Spurt fie�l, da waren wir alle Dortmunder. Endlich Reus, dem hat man das gegönnt, der Mann, ein Klasse-Kicker, hatte in seiner Laufbahn bisher soviel Peche, war oft verletzt, musste auf die Fußball-WM in Brasilien verzichten, auch an der EM konnte er nicht teilnehmen. Reus ist noch ohne einen Titel. Aber jetzt kommt die Chance.

Die Schwarz-Gelben hatten das Spiel in der Hand, dachten wir zu früh. Denn die Bayern schlugen zurück, erst durch den Spanier Martinez, dann gingen sie durch den ehemaligen BVB-Spieler Mats Hummels in Führung, als der wie ein richtiger Mittelstürmer einen Pass von Ribera direkt flach und gegen die Laufrichtung des Dortmunder Torwarts Bürki verwandelte. Klasse gemacht. Es ehrt Himmels, dass er keine Luftsprünge machte wegen seines Tores, sondern sich still wieder in die Bayern-Verteidigungsreihe begab.

Als der Bayern-Express rollte, sah ich schwarz

Aber zu der Zeit, Freunde aus Dortmund, habe ich keinen Pfifferling mehr auf den BVB gesetzt. Zu überlegen spielten die Bayern, sie schnürten die Dortmunder richtiggehend ein, ließen Ball und Gegner laufen und im Grunde war es eine Frage der Zeit,bis da weitere Tore fielen. Aber Lewandowski, der auch früher am Borsig-Platz zu Hause war, scheiterte kurz vor und nach der Halbzeit am BVB-Torwart. Können oder Glück, es ist egal, der Ball war nicht ins Tor gegangen, die Gefahr beseitigt. Aber der Bayern-Express rollte Richtung Dortmunder Tor, wir wurden immer schweigsamer vor dem Fernsehgerät, ich ärgerte mich ein paar Mal über Ousmane Dembele, weil der zu eigensinnig war und fummelte und fummelte anstatt einen freistehenden Mitspieler anzuspielen. BVB-Trainer Tuches möge mir seine Kritik an seinem Riesen -Talent verzeihen.

Aber es ging weiter Richtung Dortmunder Tor. Als wir kurz überlegten, wen der BVB denn einwechseln könnte, ballerte der Chilene Vidal, ein ziemlich ungemütlicher Kicker, aufs Dortmunder Gehälter, Martinez Schuss landete an der Querlatte. Ob die Reihenfolge so war, wie sich sie hier abschildere, weiß ich nicht mehr, ich hatte nur das Gefühl, dass es auf dem Platz aus Dortmunder Sicht drunter und drüber gehe. Dann langsam, ganz langsam eroberten die BVB-Kicker wieder mehr Bälle, sie verloren sie auch nicht gleich wieder an die Bayern, aber von Überlegenheit der Schwarz-Gelben keine Spur. Aber sie nahmen den Kampf an, den Kampf um jeden Ball und irgendwie hatte ich das Gefühl, als Mats Hummels angeschlagen vom Platz schlich und durch Boateng ersetzt wurde, dass sich jetzt ändern könnte. Zumal wir an einer alten Fußball-Volksweisheit glaubten: Wenn man so viele Chancen vergibt, wie das die Bayern getan haben, kann sich das rächen. Damit das nicht missverstanden wird: Unser Mitgefühl mit den Rothosen aus dem Freistaat hielt sich in sehr engen Grenzen, eher begleiteten wir vor dem Fernseher die vergebenen Chancen mit hämischen Bemerkungen. Auch freuten wir uns, so ist das im Fußball, diebisch über die zunehmende Wut des Bayern-Trainers Ancelotti, der immer lauter rief und wild gestikulierte, aber nichts half ihm.

Kein Triple,kein Double, nur Meister

Denn der BVB kam zurück, mehr und mehr. Den Bayern schienen die Kräfte auszugehen. Es kamen die Minuten des von mir zu früh gescholtenen Dembele, der sich durchsetzte und fein über die Bayern-Deckung mit Boateng und dem kleinen Lahm hinwegflankte und dann war der Aubameyang doch noch zur rechten Zeit am rechten Platz und nickte den Ball ein. Jubel über Jubel. Ich hoffe, die anderen Hausbewohner waren auswärts oder haben auch das Spiel geschaut, wir waren schon sehr laut, als der Ausgleich fiel. Lange Gesichter beim Deutschen Meister. Vor einer Woche das Triple vergeigt, sollten sie jetzt die Chance des Double verpassen? Denn mit einem Meistertitel geben sich die feinen Herren an der Säbener Strasse nie zufrieden. Mia san mia, betonten sie stets. Ich sage dazu nur: Ja, und! Und dann kam nochmal Dembele, neben Reus der andere Held des BVB-Ensemble, und schoß den Ball hoch ins linke Ecke, unhaltbar für Ulreich.

Der BVB also wieder in Führung. Die Zuschauer, soweit mit schwarz-gelber Gesinnung, riefen: Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin. BVB-Spieler bedeuteten Schiri Gräfe, er möge abpfeifen. Aber es ging noch ein paar Minuten weiter, Herr Gräfe ließ spielen und spielen, fünf Minuten Nachspielzeit waren vorüber. Mein Gott, sollte er so lange nachspielen lassen wollen, bis die Bayern endlich den Ausgleich erzielen würden? Das gab es alles schon mal. Die BVB-Fans werden es mir hoffentlich nicht verübeln, dass sich sofort an das Spiel der Bayern damals 2001 beim HSV dachte, als sie noch den Ausgleich erzielten und den Schalkern die Meisterschale aus der Hand rissen. Bürki musste noch einmal einen Schuss von Robben abwehren. Noch ein Abstoß und Schlusspfiff. Wir haben gejubelt, als wären wir gerade Weltmeister geworden.

Ohne Bayern geht es nach Berlin

Dann kam Philipp Lahm, der Spielführer der Bayern, ans Mikrophon. Ich mag den körperlich kleinen Lahm, weil er nie das große Wort geführt hat, weil er ein toller Spieler und Sportler ist, der vieles erreicht hat als rechter Verteidiger, aber dieses Mal da stand im Regen wie ein begossener Pudel. Verloren, aus der Traum vom Triple und Double und das in seinem letzten Pokalspiel. Lahm beendet seine beeindruckende Karriere nach Ende dieser Spielzeit, also in wenigen Wochen. Man spürte die Traurigkeit aus Lahm Worten, aus seiner Körpersprache. „Das ist eine große Enttäuschung“, gab er unumwunden zu. „Wir hatten genug Chancen, den Sack früher zuzumachen“, haderte der Österreicher Alaba, um einzugestehen: „Dortmund hat das am Ende gut gemacht.“ Stimmt. Was mir noch gefehlt hat an diesem Abend und zwar nach dem Spiel ein Bild, das die Bayern-Loge gezeigt hätte: Uli Hoeneß, der nach Niederlagen stets einen knallroten Kopf bekommt vor Wut, es fehlte mir Bayern-Vorstandsvorsitzender Michael Rummenigge. Der kann sich auch immer so schnell gern ärgern, wenn sein Klub verliert. So hatte er nach dem Scheitern in Madrid gegen Real voller Zorn gesagt: „Wir sind beschissen worden.“

Wissen Sie, was wir gesungen haben nach dem Spiel: Ohne Bayern fahren wir nach Berlin..

Bildrechte: Rainer Zunder.

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Tags: Bayern MünchenBVB09DfB-PokalDortmundFußballPokalfinale
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