• Über uns
  • Freund*innenkreis
  • Verein
  • Autor*innen
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Archiviert
  • Contra AfD
Samstag, Dezember 6, 2025
Blog der Republik
Advertising
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Blog der Republik
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Home Politik

Griechenland-Krise: EU-Politik braucht europäische Öffentlichkeit

Katharina Korczok Von Katharina Korczok
18. Februar 2015
Griechenland-Krise: EU-Politik braucht europäische Öffentlichkeit

In Rom Mittelpunkt des politischen Lebens, fehlt der EU heute ein öffentliches Forum für ihre Bürger.

Die Verhandlungen zwischen Eurogruppe und Griechenland stecken in einer Sackgasse, der Krisengipfel droht zu scheitern. Die Fronten sind verhärtet, sich gegenüber stehen unnachgiebige Finanzminister und Regierungschefs, zwei scheinbar unvereinbare Positionen. Diese Zwangslage kommt nicht von ungefähr, von Beginn der Griechenland-Krise an, wuchsen Spannungen, türmten sich Vorurteile und steigerte sich eine Entfremdung in der EU. Deutschland pflegte das Bild des faulen Kostas, der mit der Rente toter Verwandter ein sonniges Leben führte. Im Gegenzug hat auch Deutschland ein Imageproblem in Griechenland, was Merkel-Hitler Vergleiche oder unlängst die Karikatur Schäubles als Nazi zeigten. Der Konflikt Griechenland- Eurozone findet lange nicht mehr nur auf Krisengipfeln statt, er hat längst den Weg in die Köpfe der Bürger gefunden.

Europa droht in den Köpfen der Bürger zu scheitern

Das Riesenprojekt Europa droht sich an nationalen Grenzen in den Köpfen der Bürger festzufahren. Doch wer könnte eine solche transnationale gesellschaftliche Verständigung fördern? Das Verständnisproblem dockt an einen europäischen Missstand an: Die europäische Öffentlichkeit. Während auf nationaler Ebene Medien und Presse eine Orientierung darüber bieten, was aktuell wichtig ist und Informationen über politische Entscheidungen und Prozesse vermitteln, ist die europäische Medienlandschaft nur schwach ausgebildet.

Woher bekommen Europäer also ihre europäischen Nachrichten? Die naheliegendste Quelle sind nationale Medien. FAZ, Süddeutsche, Tagesschau und Co. decken die wichtigsten europapolitischen Themen ab. Doch Untersuchungen der nationalen Europaberichterstattung zeigen, EU Themen sind nationalen Themen klar untergeordnet und unterliegen einem nationalen Framing. Wer sich als Europäer in deutschen Medien zur Griechenlandkrise informiert, wird hauptsächlich eine deutsche Perspektive vermittelt bekommen, und umgekehrt.

Was gibt es für europäische Medienangebote?

Für ausgeglichenere Berichte lohnt sich ein Blick in transnationale Angebote. Die Online-Zeitung EUobserver schreibt über EU-Politik und Gesellschaft, der Nachrichtensender Euronews bringt rund um die Uhr neue Nachrichten auf 13 verschiedenen Sprachen, der Radiosender Euranet sendet mit vergleichbarem Hintergrund in 15 EU Mitgliedsstaaten alles wissenswerte über Brüssel. Die Brüssler Wochenzeitung European Voice berichtet als führendes Medium im EU-Nachrichtenbereich auf Englisch mit einer kleinen Auflage von etwa 20.000 Exemplaren (zum Vergleich: die Zeit hat eine Auflage von 500.000 Exemplaren). Abseits von politischen Nachrichten wird das Angebot dünner. Als Netzwerk von 80 europäischen Kulturzeitschriften veröffentlicht das Online- Magazin Eurozine ausgewählte Artikel seiner Partnerzeitungen mit meist englischer Übersetzung.

Europa Dossier als transnationale Zusammenarbeit

Eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit starteten auch fünf europäische Tageszeitungen im Jahr 2012. Seitdem erscheint in der französischen Le Monde, dem britischen Guardian, der italienischen La Stampa, der spanischen El País, der polnischen Gazeta Wyborcza und der deutschen Süddeutschen Zeitung (SZ) alle drei Monate die Beilage „Europa“, die Schwerpunkte gemeinsam für ein europäisches Publikum aufbereitet. Doch die Europa Beilage bleibt ein Einzelprojekt. Keines der europäischen Medienangebote kann in Deutschland die Position eines Leitmediums wie dem Spiegel, oder der FAZ einnehmen.

Eine europäische Öffentlichkeit ist nicht inexistent, die Angebote zeigen: Wer sich aus europäischer Perspektive informieren möchte, kann dies tun. Im Gegensatz zu nationalen Angeboten, die einem zwangsläufig auf dem Weg zur Arbeit aus dem Autoradio berieseln oder abends beim Zappen entgegenflimmern, muss der europäische Bürger schon aktiver nach Europa-Angeboten suchen und sich entgegen der Macht der Gewohnheit informieren.

47 Prozent der Bürger vertrauen der EU nicht

Doch ohne diese Grundlage zur europäischen Verständigung wird sich auf lange Sicht kein europäisches Bewusstsein, keine europäische Identität entwickeln. Deutscher bleibt dann Deutscher, Griechenland bleibt geographisch und kulturell fern, ohne gemeinsamen Nenner im Sinne der Bürger. Europa scheint festgefahren. In seinem Buch „Aus Sorge um Europa“, plädiert Altkanzler Helmut Kohl für die EU, für ein vereintes Europa, das essentiell für Frieden und Freiheit sei. Die Botschaft richtet sich vor allem an die Politik, doch um vorwärtszukommen, muss dieses Verständnis an die über 500 Millionen europäischen Bürger vermittelt werden. Ohne den Rückhalt der Bevölkerung wird ein politisches Weiterkommen auf lange Sicht nicht möglich sein. Im Jahr 2011 gaben 47 Prozent der EU-Bürger an, der EU „eher nicht zu vertrauen“. Dieses Vertrauen muss nach der Krise wieder aufgebaut werden.

Dabei helfen, könnte ein neues Projekt des US-Politikportals Politico, das Ende vergangenen Jahres, gemeinsam mit dem Axel-Springer Verlag, European Voice übernommen hat. Ab dem Frühjahr sollen mehr als 30 Journalisten aus Brüssel und europäischen Hauptstädten zur Europa-Politik berichten. Die Ziele sind ehrgeizig, Politico soll zum europäischen Leitmedium aufgebaut werden.

Print Friendly, PDF & EmailAusdrucken/PDF erstellen:
Teilen Sie diesen Artikel:
Instagram
Tags: EUeuropäische ÖffentlichkeitEurozoneGriechenlandMedien
Vorherigen Post

Zum virtuellen Wasser und Wasserfußabdruck. Teil 1

Nächster Beitrag

Kriminelles Chaos ist keine Folklore – Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Nächster Beitrag
Abgebranntes Feuerwerk und Böller

Kriminelles Chaos ist keine Folklore - Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Schreibe einen Kommentar Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaut mal hier

  • Justizskandal im Sauerland: Das von Charlotte Merz, Ehefrau von Bundeskanzler Friedrich Merz, geleitete Amtsgericht erließ einen rechtswidrigen Durchsuchungsbeschluss gegen eine junge SPD-Frau 08.09.2025
  • Geschichtsrevisionismus: Basteln an der „zweiten Geburt“ 15.4.2025
  • Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW - Sahras Knechte 22.2.2025
  • Sätze aus dem Wahlprogramm der AfD - und was sie bedeuten 18.2.2025
  • Kulturbegriff der AfD : Aufgeladen mit völkischer Ideologie 5.2.2025
  • Das Spiel der Lobbyisten und Politiker: Erik Ahrens – Ein tiefer Fall innerhalb der rechtsextremen Netzwerke 23.1.2025
  • Petition: Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk 3.1.2025

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.660 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

Werbung

[the_ad id="27291"]

Letzte Kommentare

  • Jochen Luhmann bei Ich kann das Wort „Reform“ nicht mehr hören
  • Anton Pöss bei Was nun Herr Merz, Herr Söder? Sie brauchen die Grünen, die sie beschimpft haben
  • Philipp bei Entfremdung zwischen Europa und USA
  • Dr. Karl-Heinz Klär bei Nein, diese Suppe ess‘ ich nicht! Die Europäer und der Trump-Plan

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.660 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

  • Trending
  • Comments
  • Neueste
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

18. März 2024
Alice Weidel, Elon Musk und Esel, Screenshot Tik Tok

ARD-Wahlarena – Weidels Lügen sind Methode

18. Februar 2025
Screenshots von TikTok_Accounts aufgestachelter Bauern oder AfDlern oder anderen "Empörern"

Aufruf zur Bauerndemo in Berlin, AfD-Anhänger und andere Rechtsextreme mobilisieren.

24. Oktober 2024
Feigenblatt

Alice Weidel: Das lesbische Feigenblatt und das Familienbild der AfD

1. Januar 2025
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

Screenshot ARD-Mediathek zur Sendung von Caren Miosga

Talk bei Miosga: Die Entlarvung der Sahra Wagenknecht

Kriegszerstörungen in der Ukraine

Ukraine: Verantwortungsbewusstes Handeln statt gefährlicher moralischer Überheblichkeit

Mauer in der NS-Ordensburg Vogelsang mit NS-Adler im Mauerwerk

Lasst Höcke regieren!

Glückschwein als Engel

Glück gehabt, Kanzler!

5. Dezember 2025
Darth Vader

Bayer, Monsanto und Glyphosat: Täuschen, tarnen und fälschen. Worüber berichtet wird und worüber nicht berichtet wird

5. Dezember 2025
Fragezeichen am Ende eines etwas gespentischen Waldwegs, Symbolbild für Angst und Unsicherheit

Gibt es die EINE Strategie gegen die AfD?

4. Dezember 2025
Plakat Klaus Staeck: Deutsche Arbeiter! Die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen

Vorwärts Millionäre – Euer Reichtum soll Lohn unserer Arbeit sein

3. Dezember 2025

BLOG DER REPUBLIK

Blog der Republik

Kategorien

  • Allgemein
  • Buchbesprechungen
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Politik
  • Wirtschaft

Kategorien

  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Standpunkte

Schlagwörter

AfD CDU Demokratie EU Frieden Merz NoAfD Rechtsextremismus Rechtsstaat Ukraine

© 2025 Blog der Republik.

Unser Blog lebt durch Sie!

Das Erstarken der Rechtsextremen und Rechtspopulisten in ganz Europa in den letzten Jahren und gerade jetzt bei der Wahl zum Deutschen Bundestag besorgt uns alle zutiefst. Denn diese Kräfte wollen die zentralen Werte unserer Gesellschaft in Frage stellen und Demokratie als Lebens- und Regierungsform zerstören. Dagegen treten wir aktiv ein und engagieren uns für eine freiheitliche, soziale und gerechte Demokratie.

Dazu brauchen wir die Unterstützung unserer Leser*innen. Möchten Sie dazu beitragen, dass der Blog der Republik weiterhin informativ bleibt und sich weiterentwickeln kann?

Bereits mit 5 Euro helfen Sie uns, hochwertigen Journalismus zu sichern und neue Inhalte für Sie bereitzustellen.
Ihre Unterstützung macht den Unterschied!

Jeder Beitrag zählt – sind Sie dabei?

Ja, ich möchte den Blog der Republik unterstützen.

Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!

© 2025 Blog der Republik