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Lebenslang für Mladic – der Weg zur Aussöhnung ist noch weit

Petra Kappe Von Petra Kappe
22. November 2017
Internationaler Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY)

Das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag hat den früheren bosnisch-serbischen General Ratko Mladic zu lebenslanger Haft verurteilt. Mit dieser Entscheidung endet nach 24 Jahren die Arbeit des internationalen Tribunals, das die Kriegsgräuel im früheren Jugoslawien aufarbeiten sollte. Versöhnung ist jedoch nicht in Sicht.

Der Angeklagte nutzte den Termin der Urteilsverkündung zu einem letzten Krawall und wurde von Richter Alphones Orie des Saales verwiesen. Lebenslänglich für den Kriegsverbrecher, den Verantwortlichen für die tausenden Toten des Massakers von Srebrenica und der Belagerung von Sarajevo, für massenhafte Vergewaltigungen, Vertreibungen und Folter, für Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord.

Die Hinterbliebenen applaudierten erleichtert. Die „Mütter von Srebrenica“, die der Verlesung des Schuldspruchs folgten, erhofften späte Gerechtigkeit. Seit Jahren trauern sie und kämpfen um Anerkennung ihres Leids. Bis heute sind nicht alle Ehemänner und Söhne beigesetzt, die in dem schlimmsten Kriegsverbrechen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg ermordet und in Massengräbern verscharrt wurden.

Die Beweislage gegen den Oberkommandanten der bosnischen Serben war erdrückend, fast 600 Zeugen sagten an den insgesamt 500 Verhandlungstagen aus, und Mladic hatte sich damals vor laufenden Kameras und Mikrofonen seiner verbrecherischen Absichten ungeniert gerühmt. Reue zeigte der als „Schlächter von Bosnien“ bezeichnete Ex-General bis zuletzt nicht. 16 Jahre lang war er untergetaucht, bevor der heute 75-Jährige im Jahr 2011 an das Haager Tribunal überstellt wurde. In dem jahrelangen, immer wieder verzögerten Prozessverlauf beharrte Mladic darauf, dass er unschuldig sei, und forderte Freispruch.

In der serbischen Bevölkerung hätte es auch dafür Beifall gegeben. Dort wird der Kriegsverbrecher bis heute von vielen als Held verehrt. Das friedliche Zusammenleben von Serben, Kroaten und Bosniaken, das mit dem Abkommen von Dayton angestrebt worden war, funktioniert bis heute nicht. Die Nachkriegsordnung ist zerbrechlich, die Wunden sind tief und reißen permanent wieder auf.

Das Urteil gegen Mladic kann einen Beitrag zur Versöhnung leisten, wenn es der Legendenbildung entgegenwirkt. Doch die Lebenswirklichkeit in Bosnien ist weit von einem gedeihlichen Miteinander entfernt. Die bisherigen Urteile des Tribunals und auch die Aufarbeitung der Rolle der UN-Blauhelme in der damaligen Schutzzone Srebrenica haben einen juristischen Beitrag geleistet; der menschliche und politische Weg zur Aussöhnung steht noch aus.

2016 war Mladics Vertrauter, der bosnische Serbenführer Radovan Karadzic für eine fast gleichlautende Anklage zu 40 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Drei hochrangige Militärs unter Mladic wurden zu ebenfalls lebenslanger Haft verurteilt. Revisionen, die noch anhängig sind und die auch Ratko Mladic offensteht, werden nach dem Ende des Haager Tribunals von anderen Kammern verhandelt werden. Bisherige Revisionsverfahren hatten keinen Erfolg.

Bildquelle: Wikipedia, Julian Nitzsche, CC BY-SA 4.0

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Tags: AussöhnungBosnienKriegsverbrechenKroatienMadicSerbienUNUN-Kriegsverbrechertribunal
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