• Über uns
  • Freund*innenkreis
  • Verein
  • Autor*innen
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Archiviert
  • Contra AfD
Sonntag, Dezember 14, 2025
Blog der Republik
Advertising
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Blog der Republik
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Home Politik

MIGRANTEN: EIN PLUS FÜR KRANKENKASSEN

Gül Keskinler Von Gül Keskinler
31. Juli 2017
Krankenversicherung

Allein im vergangenen Jahr sind fast 800.000 Menschen neu bei den Krankenkassen versichert worden. Dabei handelte es sich vor allem um Arbeitsmigranten aus EU-Staaten und anerkannte Flüchtlinge sowie ehemalige Privatversicherte. Insgesamt stieg die Zahl der Kassenmitglieder in 2016 auf 55,5 Millionen.

Positiv zu vermerken ist dabei, dass seit 3 Jahren schon der Altersdurchschnitt der bei den Krankenkassen Versicherten nicht mehr steigt. Die Neuzugänge verursachen deutlich geringere Ausgaben als die Bestandsversicherten gleichen Alters. Für einen 30-jährigen Mann bei den neuen Versicherten mussten die Kassen im Durchschnitt etwas mehr als 1 Euro pro Tag aufwenden, für einen länger Versicherten gleichen Alters immerhin fast 3 Euro, darauf wies jüngst die Chefin des Krankenkassen-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer, hin.

In dieser positiven Rechnung sind jedoch die Hartz IV-Empfänger und arbeitslose Flüchtlinge nicht enthalten. Das führt zu Belastungen der Krankenkassen, denn aus den staatlichen Kassen fließen ihnen monatlich pro Flüchtling nicht einmal 100 Euro zu – zu wenig, so die Klage der Krankenkassen, obwohl sie für Mitte diesen Jahres insgesamt einen Jahresüberschuss von 1,3 Mrd. Euro meldeten.

Migration und Gesundheit: Ein wichtiges Thema!

Die Zahl der Versicherten entwickelt sich bei den verschiedenen Krankenkassen recht differenziert. Den signifikantesten Zuwachs haben die Ortskrankenkassen. Inzwischen zählen jedoch alle viele Menschen mit Migrationshintergrund zu ihren Mitgliedern – von der AOK über die Barmer bis hin zur Betriebskrankenkasse VIACTIV. Die Kassen haben sich dieser Gruppe mehr oder weniger gezielt gewidmet und sich auf die zum Teil unterschiedlichen Anforderungen eingestellt. Jüngst wurde der Berliner Gesundheitspreis 2017 zum Thema „Migration und Gesundheit – Integration gestalten“ verliehen. Dabei ging es um Projekte, die sich für die Gesundheitsversorgung von Menschen mit Migrationshintergrund einsetzen oder ihnen eine berufliche Perspektive im deutschen Gesundheitsbereich eröffnen.

Versorgung und Beschäftigung von Migranten

Bei den ausgezeichneten Projekten handelt es sich um den Zugang zur Gesundheitsversorgung für Menschen mit Migrationshintergrund und um die Beschäftigung im Gesundheitswesen. Oft genug tun sich Migranten schwer, passende Hilfsangebote von Ärzten, Kliniken usw. zu finden. Angst, Unsicherheit, Verständigungsprobleme und ein unklarer Versicherungsstatus sind dabei erschwerende Faktoren. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe sprach kürzlich von „gelebter Mitmenschlichkeit“, wenn denjenigen mit Migrationshintergrund von Deutschen als Lotsen der Weg gewiesen wird. Zum anderen können Migranten zu wertvollen Kräften für das Gesundheitssystem werden. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist die Erlernung der deutschen Sprache: Das gilt für Ärztinnen und Ärzte aus Syrien gleichermaßen wie für Zuwanderer aus allen Ländern, die wir für die Bereiche Medizin, Pflege, Labor usw. dringend brauchen.

Großes Engagement von VIACTIV

Die Größte Betriebskasse in NRW, die VIACTIV, hat bereits Bespielhafte Aktivitäten entwickelt. Neben der AOK, die örtlichen und regionalen Bezug hat, ist die VIACTIV Betriebskrankenkasse mit 60 Vertretungen bundesweit tätig. VIACTIV ist hervorgegangen aus Fusionen der Betriebskrankenkassen namhafter Betriebe: u.a. Krupp, Mannesmann, Opel, Dräger, Evonik, LWL, Werften in Rostock und Wismar. Auf NRW bezogen ist sie die größte Betriebskrankenkasse und die drittgrößte bundesweit. Die VIACTIV Krankenkasse engagiert sich im besonderen Maße für Versicherte mit Migrationshintergrund.

Um mehr auf die Bedürfnisse der Patienten einzugehen, wurde bereits im Jahr 2012 gemeinsam mit den Gesundheitsministerium von NRW eine Studie zur Kultursensibilität der Krankenhäuser in Auftrag gegeben. Rund 3000 Krankenhausfälle bei 1700 Patienten mit türkischem Migrationshintergrund verzeichnete damals die VIACTIV. In rund 300 Interviews, die zu 70 Prozent in türkischer Sprache durchgeführt wurden, ermittelte die Untersuchung die Zufriedenheit der Patienten und deren Bedürfnisse. Dazu gehören vor allem eine den Ernährungsgewohnheiten entsprechende Verpflegung und die Möglichkeit zur Religionsausübung. Manfred Richter, Leiter Politik bei VIACTIV und verantwortlich für das Projekt, ist der Meinung, dass „Kultursensibilität ein Thema der Versorgungsqualität in der stationären Behandlung ist. Wenn bei der Krankenhausbehandlung die Verunsicherung überwiegt, Organisation und Abläufe des Krankenhauses dem Patienten fremd sind, wegen sprachlicher Barrieren die Kommunikation nicht funktioniert, religiösen Bedürfnissen nicht Rechnung getragen wird, dann ist das schlecht für den Genesungsverlauf.“ Ein weiteres Projekt von VIACTIV ist „Rauchfrei im Ramadan“. Hiermit wird das Ziel verfolgt, dass Gesundheitsfördernde Verhalten über die Ramadanzeit hinaus weiterzuführen.

Für neue Präventionsangebote!

Die VIACITV Bespiele sollten Schule machen. Dafür ist es wichtig, dass der Streit zwischen den Krankenkassen und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA) beigelegt wird. Die BzGA soll nach dem Willen des Gesetzgebers u.a. neue Konzepte der Gesundheitsfürsorge für Alte und Migranten entwickeln. Bislang gibt es kaum Erfolge. Von den 32 Mio. Euro, die die Bundeszentrale 2016 erhielt, sind gerade einmal 1,7 Mio. Euro ausgegeben worden; in diesem Jahr dürften rund 46 Mio. Euro ungenutzt bleiben. Die Krankenkassen zeigen sich darüber zornig; Bundesgesundheitsminister Gröhe steht der Bundeszentrale bei und fordert von den Kassen bessere „qualitätsgesicherte Präventionsangebote für die Versicherten, so wie der Gesetzgeber das vorgegeben hat“.

Die für die Migrationspolitik in NRW zuständige Staatssekretärin, Serap Güler, will im Gespräch mit den Kassen schon bald über neue Konzepte für die Gesundheitsvorsorge von Menschen mit Migrationshintergrund sprechen. Gerade in dem bevölkerungsreichsten Land mit den meisten Migranten soll mehr als bisher im Gesundheitswesen bewegt werden, insbesondere für die erste Generation der „Gastarbeiter“. In Deutschland lebten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im vergangenen Jahr 614 000 Ausländer, die mindestens 65 Jahre alt waren. Nach Angaben des Bremer Pflegeforschers Stefan Görres sind ausländische Senioren „die prozentual am stärksten wachsende Bevölkerungsgruppe in Deutschland“. Laut Görres werden bis 2030 etwa 2,8 Millionen über 60 Jahre alte Migranten erwartet. „Der Umgang mit Pflege, mit Medikamenten und mit Schmerz ist in den verschiedenen Kulturräumen sehr unterschiedlich“, erläuterte der Forscher. Dafür will NRW Staatssekretärin Güler vor allem mit den Kassen und den kommunalen Integrationszentren zusammenarbeiten – bei Gesundheit und Pflege.

Bildquelle: pixabay, User Timusu, Pixabay-Lizenz, gemeinfrei

 

Print Friendly, PDF & EmailAusdrucken/PDF erstellen:
Teilen Sie diesen Artikel:
Instagram
Tags: DemografieGesundheitGesundheitskostenKrankenkassenKrankenversicherungMigrationMigration und Gesundheit
Vorherigen Post

Zum virtuellen Wasser und Wasserfußabdruck. Teil 1

Nächster Beitrag

Kriminelles Chaos ist keine Folklore – Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Nächster Beitrag
Abgebranntes Feuerwerk und Böller

Kriminelles Chaos ist keine Folklore - Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Schreibe einen Kommentar Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaut mal hier

  • Justizskandal im Sauerland: Das von Charlotte Merz, Ehefrau von Bundeskanzler Friedrich Merz, geleitete Amtsgericht erließ einen rechtswidrigen Durchsuchungsbeschluss gegen eine junge SPD-Frau 08.09.2025
  • Geschichtsrevisionismus: Basteln an der „zweiten Geburt“ 15.4.2025
  • Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW - Sahras Knechte 22.2.2025
  • Sätze aus dem Wahlprogramm der AfD - und was sie bedeuten 18.2.2025
  • Kulturbegriff der AfD : Aufgeladen mit völkischer Ideologie 5.2.2025
  • Das Spiel der Lobbyisten und Politiker: Erik Ahrens – Ein tiefer Fall innerhalb der rechtsextremen Netzwerke 23.1.2025
  • Petition: Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk 3.1.2025

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 3.014 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

Werbung

[the_ad id="27291"]

Letzte Kommentare

  • Joke Frerichs bei Friedenspläne? Oder: Wie Friedenspolitik zur brutalen Comedy verkommt
  • Philipp bei Die Un-Logik der NATO-Osterweiterung aus europäischer Sicht
  • Kathrin bei Nikolaus, das Teilen und der Sozialstaat
  • Ronald bei Die Un-Logik der NATO-Osterweiterung aus europäischer Sicht

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 3.014 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

  • Trending
  • Comments
  • Neueste
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

18. März 2024
Alice Weidel, Elon Musk und Esel, Screenshot Tik Tok

ARD-Wahlarena – Weidels Lügen sind Methode

18. Februar 2025
Screenshots von TikTok_Accounts aufgestachelter Bauern oder AfDlern oder anderen "Empörern"

Aufruf zur Bauerndemo in Berlin, AfD-Anhänger und andere Rechtsextreme mobilisieren.

24. Oktober 2024
Feigenblatt

Alice Weidel: Das lesbische Feigenblatt und das Familienbild der AfD

1. Januar 2025
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

Screenshot ARD-Mediathek zur Sendung von Caren Miosga

Talk bei Miosga: Die Entlarvung der Sahra Wagenknecht

Kriegszerstörungen in der Ukraine

Ukraine: Verantwortungsbewusstes Handeln statt gefährlicher moralischer Überheblichkeit

Mauer in der NS-Ordensburg Vogelsang mit NS-Adler im Mauerwerk

Lasst Höcke regieren!

Die Heiligen Drei Könige auf Kamelen in der Wüste vor einem Nachthimmel mit Mond, Sternen und dem Stern von Betlhehem

Die (schein-) Heiligen Drei Könige – Fast eine neue Weihnachtsgeschichte

14. Dezember 2025
Logo der OSZE

Organisation für Zusammenarbeit und Sicherheit in Europa (tot)krank?

14. Dezember 2025
Stormtrooper

Wer schlachtet seine „heiligen Kühe“?

13. Dezember 2025
Ritter mit zerfetzter US-Flagge in imaginärer Berglandschaft, KI generiert

Wirtschaftliche Sicherheit in der NSS: Der stille Wiederaufbau amerikanischer Kriegsfähigkeit – Gastbeitrag von Arno Gottschalk

13. Dezember 2025

BLOG DER REPUBLIK

Blog der Republik

Kategorien

  • Allgemein
  • Buchbesprechungen
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Politik
  • Wirtschaft

Kategorien

  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Standpunkte

Schlagwörter

AfD CDU Demokratie EU Frieden Merz NoAfD Rechtsextremismus Rechtsstaat Ukraine

© 2025 Blog der Republik.

Unser Blog lebt durch Sie!

Das Erstarken der Rechtsextremen und Rechtspopulisten in ganz Europa in den letzten Jahren und gerade jetzt bei der Wahl zum Deutschen Bundestag besorgt uns alle zutiefst. Denn diese Kräfte wollen die zentralen Werte unserer Gesellschaft in Frage stellen und Demokratie als Lebens- und Regierungsform zerstören. Dagegen treten wir aktiv ein und engagieren uns für eine freiheitliche, soziale und gerechte Demokratie.

Dazu brauchen wir die Unterstützung unserer Leser*innen. Möchten Sie dazu beitragen, dass der Blog der Republik weiterhin informativ bleibt und sich weiterentwickeln kann?

Bereits mit 5 Euro helfen Sie uns, hochwertigen Journalismus zu sichern und neue Inhalte für Sie bereitzustellen.
Ihre Unterstützung macht den Unterschied!

Jeder Beitrag zählt – sind Sie dabei?

Ja, ich möchte den Blog der Republik unterstützen.

Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!

© 2025 Blog der Republik