• Über uns
  • Freund*innenkreis
  • Verein
  • Autor*innen
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Archiviert
  • Contra AfD
Samstag, Dezember 13, 2025
Blog der Republik
Advertising
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Blog der Republik
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Home Politik

Nein zu einer schleichenden Militarisierung der Welt

Peter Brandt / Reiner Braun / Michael Müller Von Peter Brandt / Reiner Braun / Michael Müller
1. Mai 2020
Friedenstaube

Vor 75 Jahren endete der Zweite Weltkrieg in Europa, die schrecklichste Katastrophe im Jahrhundert der Extreme. Der 8. Mai 1945 wurde in Deutschland zum Tag der Befreiung. Das schreckliche Grauen hinterließ mehr als 55 Millionen Tote, zu denen auch im August 1945 die Atombombenopfer von Hiroshima und Nagasaki gehören.

Der Wunsch der Menschen war „Nie wieder Krieg“. Seit Jahrzehnten fordert die Friedensbewegung überall auf der Welt Entspannung, Kooperation und Verständigung, Abrüstung und Rüstungskontrolle. Diese Leitziele sind heute wieder wichtiger denn je, denn Unsicherheit, Konfrontation und neue Hochrüstung nehmen zu, genannt neue strategische Bedrohungen. Nicht nur die Aufrüstung geht in eine neue Runde, auch die Waffensysteme sind noch schneller und zerstörerischer geworden. Hinzu kommen neue globale Bedrohungen wie insbesondere der anthropogene Klimawandel. Damit bekommt eine Friedenspolitik auf unserer „überbevölkerten, ungleichen, verschmutzten und störanfälligen Welt“ (Brundtland-Bericht) neue Aktualität.

In seiner Osterbotschaft an die Weltgemeinschaft forderte Papst Franziskus: „Die Welt braucht Brot statt Waffen“. Doch das Gegenteil passiert. Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI meldete Ende April 2020, dass die globalen Militärausgaben im Jahr 2019 erneut stark angestiegen sind. Weltweit liegen die Ausgaben für Rüstung gegenüber 2018 um 3,6 Prozent höher bei nunmehr 1.917 Milliarden US-Dollar.

92 Prozent der Atomwaffen entfallen allein auf die USA und Russland. Nachdem der Atomwaffensperrvertrag aufgekündigt wurde und die Rüstungskontrollverhandlungen stagnieren, haben beide Länder angekündigt, noch schnellere und präzisere Atomwaffen zu stationieren. Bei der neuen Aufrüstung geht es nicht nur um die Ost-West-Konfrontation, auch China wird als globale Bedrohung  ausgemacht.

Dabei gab es 1990, nach dem Ende der in Ost und West geteilten Welt, eine große Hoffnung auf Abrüstung und Vernunft. Die Erwartungen waren groß. In der Charta von Paris verpflichteten sich die europäischen Staaten sowie USA und Kanada zu Abrüstung und ein atomwaffenfreies Europa. Der russische Präsident Vladimir Putin machte vor dem Deutschen Bundestag weitreichende Vorschläge für eine neue Friedens- und Entspannungspolitik.

Doch die Chancen wurden nicht genutzt. Im letzten Jahrzehnt änderte sich das politische Klima grundlegend. Konfrontation, Säbelrasseln und Provokation bestimmten das Bild, weit weg von der Suche nach Gemeinsamkeiten.

Die Militärausgaben steigen wieder stark an. Unser Land erreichte 2019 bereits Platz sieben in der weltweiten Rangliste der Rüstungsetats und hat die Atommacht Großbritannien überholt. Und die Ausgaben, so wollen es zumindest große Teile in Bundestag und Bundesregierung, sollen schnell weiter steigen. Das Ziel heißt: Zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts fürs Militär. Deutschland würde damit auf Platz vier in der unrühmlichen Rangliste vorrücken. Derzeit sind die ersten zehn Länder: 1. USA, 2. China, 3. Indien, 4. Russland, 5. Saudi-Arabien, 6. Frankreich, 7. Deutschland, 8. Großbritannien, 9. Japan und 10. Süd-Korea. Auf sie entfallen rund 75 Prozent aller Militärausgaben. Die 29 NATO-Staaten kommen auf einen Anteil von 54 Prozent, das sind 1.035 Milliarden US-Dollar.

Bei den „Top-15-Staaten“ der Militärausgaben entfielen im letzten Jahr die höchsten Zuwachsraten auf Deutschland, das im Vergleich zu 2018 zehn Prozent mehr in die Rüstung investiert. Den weitaus größten Militärhaushalt haben die USA mit 38 Prozent der weltweiten Ausgaben. Dort sind die Ausgaben im letzten Jahr um 5,3 Prozent gegenüber 2018 gestiegen.

Auch beim Rüstungsexport führt Amerika die Länderliste an. Hier ist wieder Deutschland vorne dabei. Laut den Zahlen von SIPRI hat sich in dem letzten Fünf-Jahres-Bericht von 2015 bis 2019 der Wert der exportierten Großwaffensysteme um 17 Prozent überdurchschnittlich stark erhöht. 2019 steigerte sich der genehmigte Wert für den Export von Großwaffen auf rd. acht Milliarden Euro. 

Die Remilitarisierung der internationalen Politik ist das falsche Signal in unserer Zeit neuer globaler Gefahren. Sie steht in einem krassen Widerspruch zu der Verantwortung, die wir in Politik und als Zivilgesellschaften haben, zu einer Entschärfung der sozialen und ökologischen Konflikte zu kommen. Doch die Spannungen nehmen zu.

Corona, nicht der politische Wille hat am 12. März 2020 das NATO-Manöver „Defender-Europe 2020“ gestoppt, bzw. es deutlich reduziert. Es sollte die größte Truppenübung seit 25 Jahren werden, an der insgesamt 37.000 Soldaten beteiligt gewesen wären. Die logistische Drehscheibe für die geplante schnelle Einsatzbereitschaft war und ist Deutschland. Defender 2020 war nämlich keineswegs als einmalige Großübung geplant. Das Manöver ist Teil der neuen NATO-Strategie einer schnellen Streitkräfteverlegung ins Baltikum und nach Polen. Dabei ginge es „um den Schutz der Ostflanke“ wie General Cavoli bei einer Konferenz im US-Verteidigungsministerium betonte.

Ein Grund für die Manöver ist die „NATO-Russland-Akte“ von 1997, die eine dauerhafte Stationierung von Truppen entlang der Grenze ausschließt, deshalb nehmen die schnellen Truppenverlegungen zu. Und in dieser Strategie liegt auch ein Grund für die amerikanische Forderung, die Präsident Trump in penetranten Art immer wieder öffentlich vorbringt, dass die NATO-Europäer, vor allem Deutschland, mehr Geld für das Militär zu Verfügung stellen sollen.

Wir brauchen Abrüsten statt Aufrüsten, wir fordern eine gesamteuropäische Friedens- und Entspannungspolitik und wir müssen alles tun, die UNO zu stärken und zu einer Weltinnenpolitik zu kommen. Angesichts der gewaltigen sozialen Unterschiede und der Globalisierung der Umweltprobleme brauchen wir eine ökologischen New Deal, der soziale und ökologische Gerechtigkeit miteinander verbindet.

Andernfalls droht unser Jahrhundert zu einem Jahrhundert neuer Gewalt und erbitterter Verteilungskämpfe zu werden. Das ernsthafte Bemühen um Zusammenarbeit und Entspannung ist das Gebot unserer Zeit. 75 Jahre nach Kriegsende in Europa sagen wir Nein zur Sprache der Macht, wie auf der Münchner „Sicherheitskonferenz“ gefordert wurde, sondern Ja zu einer Politik der Abrüstung und Rüstungskontrolle, Verständigung und Entspannung.

Bildquelle: Pixabay, Bild von Fine Mayer, Pixabay License

Print Friendly, PDF & EmailAusdrucken/PDF erstellen:
Teilen Sie diesen Artikel:
Instagram
Tags: Anstieg MilitärausgabenAufrüstungFriedenFriedens- und EntspannungspolitikKriegsgefahrMilitarisierungRüstungRüstungspolitikWaffenexporte
Vorherigen Post

Zum virtuellen Wasser und Wasserfußabdruck. Teil 1

Nächster Beitrag

Kriminelles Chaos ist keine Folklore – Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Nächster Beitrag
Abgebranntes Feuerwerk und Böller

Kriminelles Chaos ist keine Folklore - Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Schreibe einen Kommentar Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaut mal hier

  • Justizskandal im Sauerland: Das von Charlotte Merz, Ehefrau von Bundeskanzler Friedrich Merz, geleitete Amtsgericht erließ einen rechtswidrigen Durchsuchungsbeschluss gegen eine junge SPD-Frau 08.09.2025
  • Geschichtsrevisionismus: Basteln an der „zweiten Geburt“ 15.4.2025
  • Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW - Sahras Knechte 22.2.2025
  • Sätze aus dem Wahlprogramm der AfD - und was sie bedeuten 18.2.2025
  • Kulturbegriff der AfD : Aufgeladen mit völkischer Ideologie 5.2.2025
  • Das Spiel der Lobbyisten und Politiker: Erik Ahrens – Ein tiefer Fall innerhalb der rechtsextremen Netzwerke 23.1.2025
  • Petition: Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk 3.1.2025

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 3.014 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

Werbung

[the_ad id="27291"]

Letzte Kommentare

  • Joke Frerichs bei Friedenspläne? Oder: Wie Friedenspolitik zur brutalen Comedy verkommt
  • Philipp bei Die Un-Logik der NATO-Osterweiterung aus europäischer Sicht
  • Kathrin bei Nikolaus, das Teilen und der Sozialstaat
  • Ronald bei Die Un-Logik der NATO-Osterweiterung aus europäischer Sicht

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 3.014 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

  • Trending
  • Comments
  • Neueste
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

18. März 2024
Alice Weidel, Elon Musk und Esel, Screenshot Tik Tok

ARD-Wahlarena – Weidels Lügen sind Methode

18. Februar 2025
Screenshots von TikTok_Accounts aufgestachelter Bauern oder AfDlern oder anderen "Empörern"

Aufruf zur Bauerndemo in Berlin, AfD-Anhänger und andere Rechtsextreme mobilisieren.

24. Oktober 2024
Feigenblatt

Alice Weidel: Das lesbische Feigenblatt und das Familienbild der AfD

1. Januar 2025
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

Screenshot ARD-Mediathek zur Sendung von Caren Miosga

Talk bei Miosga: Die Entlarvung der Sahra Wagenknecht

Kriegszerstörungen in der Ukraine

Ukraine: Verantwortungsbewusstes Handeln statt gefährlicher moralischer Überheblichkeit

Mauer in der NS-Ordensburg Vogelsang mit NS-Adler im Mauerwerk

Lasst Höcke regieren!

Illustration eines Gehirns aus Waffen, AI generiert

Auf ein Wort: Lüge und Wahrheit in der Politik

12. Dezember 2025
Friedrich Merz in der ARD Arena vom 8.12.2025, Screenshot

Deutschland – Wohin?

12. Dezember 2025
Anti-Nazi-Graffiti

AfD – Kurioses und Kriminelles vom rechtsextremen Rand Update 32

11. Dezember 2025
Agentur für Arbeit

Bürgergeld für 1,8 Mio. Menschen: Doch nur die Hälfte sucht einen Job!

11. Dezember 2025

BLOG DER REPUBLIK

Blog der Republik

Kategorien

  • Allgemein
  • Buchbesprechungen
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Politik
  • Wirtschaft

Kategorien

  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Standpunkte

Schlagwörter

AfD CDU Demokratie EU Frieden Merz NoAfD Rechtsextremismus Rechtsstaat Ukraine

© 2025 Blog der Republik.

Unser Blog lebt durch Sie!

Das Erstarken der Rechtsextremen und Rechtspopulisten in ganz Europa in den letzten Jahren und gerade jetzt bei der Wahl zum Deutschen Bundestag besorgt uns alle zutiefst. Denn diese Kräfte wollen die zentralen Werte unserer Gesellschaft in Frage stellen und Demokratie als Lebens- und Regierungsform zerstören. Dagegen treten wir aktiv ein und engagieren uns für eine freiheitliche, soziale und gerechte Demokratie.

Dazu brauchen wir die Unterstützung unserer Leser*innen. Möchten Sie dazu beitragen, dass der Blog der Republik weiterhin informativ bleibt und sich weiterentwickeln kann?

Bereits mit 5 Euro helfen Sie uns, hochwertigen Journalismus zu sichern und neue Inhalte für Sie bereitzustellen.
Ihre Unterstützung macht den Unterschied!

Jeder Beitrag zählt – sind Sie dabei?

Ja, ich möchte den Blog der Republik unterstützen.

Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!

© 2025 Blog der Republik