• Über uns
  • Freund*innenkreis
  • Verein
  • Autor*innen
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Archiviert
  • Contra AfD
Sonntag, Dezember 14, 2025
Blog der Republik
Advertising
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Blog der Republik
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Home Politik

Neues atomares Wettrüsten trifft auf erschreckende Gleichgültigkeit

Petra Kappe Von Petra Kappe
5. August 2019
Atomwaffen

Wenige Tage nach dem Aus für einen der wichtigsten atomaren Abrüstungsverträge erhält das Gedenken an Hiroshima und Nagasaki eine gesteigerte Dringlichkeit. Das Ziel einer atomwaffenfreien Welt rückt weiter in die Ferne. Ein neues atomares Wettrüsten droht. Die größte Bedrohung für das Leben auf unserem Planeten wächst. Die Gleichgültigkeit gegenüber dieser Entwicklung ist erschreckend.

Die zerstörerische Kraft der Atombombe wird der Welt im August 1945 erstmals vor Augen geführt. Am Morgen des 6. August wirft der US-Bomber „Enola Gay“ auf Befehl von US-Präsident Harry S. Truman seine todbringende Fracht auf die japanische Stadt Hiroshima ab. „Little Boy“ haben die US-Militärs die Atombombe genannt, die binnen Sekunden eine ganze Stadt auslöscht. 14.000 Menschen verdampfen sofort in der Hitze der Explosion, weitere 75.000 sterben in der sich rasant ausbreitenden Druckwelle. In Nagasaki tötet die Atombombe „Fat Man“ drei Tage später 60.000 Menschen unmittelbar. Die radioaktive Strahlung wird auf Jahrzehnte hinaus weiter töten. Sinnlos, grausam, unverzeihlich.

Die Geschichtsschreibung widerspricht inzwischen der offiziellen US-Darstellung, die den ersten Atombombeneinsatz in einem Krieg mit dem Motiv begründet, das Ende des Zweiten Weltkriegs in Asien herbeizuführen. Japan kapitulierte wenige Tage nach den Bombenabwürfen, galt aber zu dem Zeitpunkt schon als besiegt. Die USA hätten lediglich eine günstige Gelegenheit gesucht, ihre neu entwickelten Kriegswaffen zu testen.

In den folgenden Jahrzehnten bestimmten Atomwaffen die Rüstungsanstrengungen der Supermächte. Während des Kalten Krieges zwischen West und Ost häuften die Sowjetunion und die USA nukleare Waffenpotenziale an, die die Erde und alles Leben mehrfach hätten zerstören können. Die hochbrisante Strategie der Abschreckung umschloss die Einflussgebiete beider Seiten. In Europa massierten sie atomare Sprengköpfe auf kleinstem Raum. Eine historisch einzigartige Friedensbewegung machte gegen sowjetische SS20- und amerikanische Pershing-Raketen mobil.
1987 endlich, noch vor dem Fall des Eisernen Vorhangs und ein Vorbote desselben, schien das Ende des Hochrüstens erreicht. Mit der Phase von Glasnost und Perestroika in Moskau öffneten sich Wege zur Entspannung. Abrüstung war das Gebot der Stunde. Für die UdSSR Michail Gorbatschow und für die USA Ronald Reagan unterzeichneten den INF-Vertrag, der die Abschaffung der landgestützten Mittelstreckenraketen besiegelte und tatsächlich die Vernichtung von mehr als 2600 atomaren Kurz- und Mittelstreckensystemen bewirkte.

Nach nur wenig mehr als drei Jahrzehnten haben Russland und die USA diesen Vertrag auf den Schutthaufen der Geschichte befördert. Mutwillig, denn weder Wladimir Putin noch Donald Trump haben auch nur den geringsten Versuch unternommen, das Abkommen zu retten. Beide setzen auf Konfrontation, um Stärke zu demonstrieren und ihre Machtpositionen zu festigen. Zu der wahren Größe, die im verantwortungsbewussten Dialog liegt, sind beide nicht fähig.

Das bringt auch den Neuen Start-Vertrag in ernste Gefahr. Er läuft Anfang 2021 aus, und falls er nicht verlängert wird, fällt auch das letzte Abkommen zur Begrenzung der Atomrüstung. Es wird höchste Zeit, Verhandlungen aufzunehmen, doch die sind nicht einmal im Ansatz erkennbar. Stattdessen setzen beide Seiten auf die Modernisierung ihrer atomaren Waffenarsenale und die Entwicklung neuer Waffensysteme. Allein darin äußern sich forcierte Aufrüstungstendenzen, und die Beschwichtigungen, man wolle kein neues atomares Wettrüsten in Gang setzen, klingen hohl.

Zumal in den Äußerungen von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Richtung Russland nicht Verständigungsbereitschaft, sondern Drohungen dominieren. Da zeichnen sich gefährliche Entwicklungen ab, insbesondere für Europa, das erneut zum Stationierungsgebiet atomarer Waffensysteme werden könnte, aber auch für die Krisenherde im Nahen Osten und die Konfliktgebiete in Asien.

Nach dem Atomwaffensperrvertrag gibt es offiziell fünf Atommächte, neben den USA und Russland, die zusammen rund 90 Prozent der Nuklearwaffen weltweit besitzen, gehören Großbritannien, Frankreich und China dazu. Außerdem sind Indien, Pakistan, Nordkorea und Israel als inoffizielle Atommächte zu nennen, ferner werden Iran, Ägypten und Syrien entsprechende Ambitionen unterstellt.

50 Jahre nach seiner feierlichen Unterzeichnung gilt der so genannte Nichtverbreitungsvertrag für Nuklearwaffen als gescheitert. Die Atommächte kommen ihrer Selbstverpflichtung zur atomaren Abrüstung nicht nach, die sie auch nur unter dem Vorbehalt eingegangen sind, sofern die Umstände es erlauben. Und für die atomaren Habenichtse bleibt die Bombe das Mittel, sich Respekt und Einfluss zu verschaffen.

Das wird sich mit jeder Vertragsaufkündigung und dem weiteren Rückgang der Rüstungskontrolle noch verstärken. Die Gleichgültigkeit, mit der Europa die Entwicklung zwischen Russland und den USA verfolgt, wenn nicht über die Nato sogar befördert, ist daher unverständlich, ebenso wie das Ignorieren des Atomwaffenverbotsvertrags, den 122 Länder der Vereinten Nationen vor zwei Jahren verabschiedet haben.

Der Vertrag strebt die völkerrechtliche Ächtung von Atomwaffen an. Er will Entwicklung, Herstellung, Lagerung, Weitergabe, Erwerb, Besitz, Tests und Einsatz von Atomwaffen verbieten und tritt in Kraft, sobald ihn 50 Staaten ratifiziert haben. Das beträfe dann auch die US-Atomwaffen, die in Büchel stationiert sind, für deren Abzug sich der Bundestag bereits vor Jahren ausgesprochen hat und die stattdessen nun bis 2024 modernisiert werden sollen.

Die deutsche Bundesregierung stellt den UN-Vertrag jedoch nicht einmal zur Debatte. Sie hat sich schon an der Ausarbeitung nicht beteiligt, wohl um einem Konflikt mit den USA aus dem Weg zu gehen, die den Vertrag entschieden ablehnen. Im Gleichschritt mit den übrigen acht Atommächten, was einen raschen und umfassenden Erfolg der historischen Initiative verhindert. Vor diesem Hintergrund sind Ankündigungen aus Washington, man werde sich nun um ein neues Vertragswerk zur atomaren Rüstungskontrolle bemühen, eines, das der veränderten geopolitischen Lage besser gerecht werde, schlicht unglaubwürdig.

Bildquelle: Pixabay, Bild von Gerd Altmann (geralt), Pixabay  License

 

Print Friendly, PDF & EmailAusdrucken/PDF erstellen:
Teilen Sie diesen Artikel:
Instagram
Tags: AbrüstungAtommächteAtomwaffenAtomwaffenverbotsvertragFriedenINF-VertragSTART-VertragUN
Vorherigen Post

Zum virtuellen Wasser und Wasserfußabdruck. Teil 1

Nächster Beitrag

Kriminelles Chaos ist keine Folklore – Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Nächster Beitrag
Abgebranntes Feuerwerk und Böller

Kriminelles Chaos ist keine Folklore - Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Schreibe einen Kommentar Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaut mal hier

  • Justizskandal im Sauerland: Das von Charlotte Merz, Ehefrau von Bundeskanzler Friedrich Merz, geleitete Amtsgericht erließ einen rechtswidrigen Durchsuchungsbeschluss gegen eine junge SPD-Frau 08.09.2025
  • Geschichtsrevisionismus: Basteln an der „zweiten Geburt“ 15.4.2025
  • Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW - Sahras Knechte 22.2.2025
  • Sätze aus dem Wahlprogramm der AfD - und was sie bedeuten 18.2.2025
  • Kulturbegriff der AfD : Aufgeladen mit völkischer Ideologie 5.2.2025
  • Das Spiel der Lobbyisten und Politiker: Erik Ahrens – Ein tiefer Fall innerhalb der rechtsextremen Netzwerke 23.1.2025
  • Petition: Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk 3.1.2025

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 3.014 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

Werbung

[the_ad id="27291"]

Letzte Kommentare

  • Joke Frerichs bei Friedenspläne? Oder: Wie Friedenspolitik zur brutalen Comedy verkommt
  • Philipp bei Die Un-Logik der NATO-Osterweiterung aus europäischer Sicht
  • Kathrin bei Nikolaus, das Teilen und der Sozialstaat
  • Ronald bei Die Un-Logik der NATO-Osterweiterung aus europäischer Sicht

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 3.014 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

  • Trending
  • Comments
  • Neueste
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

18. März 2024
Alice Weidel, Elon Musk und Esel, Screenshot Tik Tok

ARD-Wahlarena – Weidels Lügen sind Methode

18. Februar 2025
Screenshots von TikTok_Accounts aufgestachelter Bauern oder AfDlern oder anderen "Empörern"

Aufruf zur Bauerndemo in Berlin, AfD-Anhänger und andere Rechtsextreme mobilisieren.

24. Oktober 2024
Feigenblatt

Alice Weidel: Das lesbische Feigenblatt und das Familienbild der AfD

1. Januar 2025
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

Screenshot ARD-Mediathek zur Sendung von Caren Miosga

Talk bei Miosga: Die Entlarvung der Sahra Wagenknecht

Kriegszerstörungen in der Ukraine

Ukraine: Verantwortungsbewusstes Handeln statt gefährlicher moralischer Überheblichkeit

Mauer in der NS-Ordensburg Vogelsang mit NS-Adler im Mauerwerk

Lasst Höcke regieren!

Stormtrooper

Wer schlachtet seine „heiligen Kühe“?

13. Dezember 2025
Ritter mit zerfetzter US-Flagge in imaginärer Berglandschaft, KI generiert

Wirtschaftliche Sicherheit in der NSS: Der stille Wiederaufbau amerikanischer Kriegsfähigkeit – Gastbeitrag von Arno Gottschalk

13. Dezember 2025
Illustration eines Gehirns aus Waffen, AI generiert

Auf ein Wort: Lüge und Wahrheit in der Politik

12. Dezember 2025
Friedrich Merz in der ARD Arena vom 8.12.2025, Screenshot

Deutschland – Wohin?

12. Dezember 2025

BLOG DER REPUBLIK

Blog der Republik

Kategorien

  • Allgemein
  • Buchbesprechungen
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Politik
  • Wirtschaft

Kategorien

  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Standpunkte

Schlagwörter

AfD CDU Demokratie EU Frieden Merz NoAfD Rechtsextremismus Rechtsstaat Ukraine

© 2025 Blog der Republik.

Unser Blog lebt durch Sie!

Das Erstarken der Rechtsextremen und Rechtspopulisten in ganz Europa in den letzten Jahren und gerade jetzt bei der Wahl zum Deutschen Bundestag besorgt uns alle zutiefst. Denn diese Kräfte wollen die zentralen Werte unserer Gesellschaft in Frage stellen und Demokratie als Lebens- und Regierungsform zerstören. Dagegen treten wir aktiv ein und engagieren uns für eine freiheitliche, soziale und gerechte Demokratie.

Dazu brauchen wir die Unterstützung unserer Leser*innen. Möchten Sie dazu beitragen, dass der Blog der Republik weiterhin informativ bleibt und sich weiterentwickeln kann?

Bereits mit 5 Euro helfen Sie uns, hochwertigen Journalismus zu sichern und neue Inhalte für Sie bereitzustellen.
Ihre Unterstützung macht den Unterschied!

Jeder Beitrag zählt – sind Sie dabei?

Ja, ich möchte den Blog der Republik unterstützen.

Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!

© 2025 Blog der Republik