In seiner Antrittsrede hat Donald Trump am 20. Januar 2025 viele Themen seiner polternden und lauten Wahlkampfauftritte wiederholt. Seitdem versucht er, seine Ankündigungen in Dekrete und Aktionen umzusetzen. Dabei jagt er fast täglich eine neue Sau durchs Dorf, und alle Welt staunt. Das Ganze hat allerdings mit überlegtem Regierungshandeln wenig zu tun, dazu ist es zu erratisch. Aber daran hat man sich in der kurzen Zeit nach dem Amtsantritt leider fast schon gewöhnt.
Zu einem Thema erlaube ich mir jedoch eine besondere Anmerkung, nämlich zu seinem Gerede über die „Millionen und Abermillionen krimineller Fremdlinge“, die ihre verschiedenen Regierungen nach Amerika entsorgt hätten und die alle auszuweisen seien. Das ist nicht nur zynisch, sondern auch geschichtsvergessen. Man sollte Donald Trump vielleicht daran erinnern, dass die US-Amerikaner fast alle einmal „Fremdlinge“ waren und sein eigener Migrationshintergrund auch nicht gerade makellos ist: Sein Großvater Friedrich Trump emigrierte 1885 aus der Pfalz nach Amerika, eine sogenannte „unerlaubte“ Auswanderung, mit der er der Wehrpflicht in seiner Heimat entging. Als er 1905 zusammen mit seiner Frau in Bayern wiedereingebürgert werden wollte, wurde ihm dies aber verwehrt, weil er das Land illegal verlassen hatte. Also reisten er und seine Frau nach New York zurück, wo drei Monate später der Vater des zukünftigen Präsidenten zur Welt kam!
Absurd und ein Treppenwitz der Geschichte, – wenn es nicht so traurig wäre! Gut möglich, dass sich daraus auch Trumps offensichtliche Verachtung für die alte Welt und deren Regeln ableitet. Und Sigmund Freuds „Psychopathologie des Alltagslebens“ könnte ebenfalls eine Erklärungshilfe liefern, wenn Sie wissen, was ich meine! God bless America!
Bildquelle: Wikipedia, Prekario – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0