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Home Politik

Mit dem Drahtesel durch die Stadt: Wechselrad der Gefühle

Matthias Epkes Von Matthias Epkes
28. August 2019
Fahrradfahren in der Stadt

Einige lassen sich – nur an einem Gummiband befestigt – von Brücken fallen. Andere springen aus Flugzeugen, um anschließend durch das Öffnen eines dünnen Fallschirms den freien Fall aufzuhalten. Das alles, nur um den Kick zu spüren. Zu merken, wie das Adrenalin durch die Adern schießt. Aber es geht auch anders und vor allem günstiger. Nehmen Sie mich zum Beispiel. Ich fahre in Düsseldorf Fahrrad.

Zu Beginn erst mal etwas Positives. Das Fahrradfahren ist in den meisten Fällen ein Geschenk. Wenn ich daran denke, wie Bekannte von mir elendig lange nach Parkplätzen in den innenstadtnahen Vierteln suchen müssen, bekomme ich beinahe Mitleid. Auch die Strecken und Straßen an sich und die Stadt selbst werden auf dem Rad zu einem Erlebnis und sind nicht mehr nur Mittel zum Zweck. Auf dem Fahrrad wird die Stadt nahbarer und Veränderungen in Vierteln werden wahrgenommen. Wer abgeschottet im Auto vorbeirauscht oder in der U-Bahn hockt, bekommt diese Veränderungen kaum mit.

Außerdem ist es kein wirkliches Geheimnis, dass das Fahrrad deutlich weniger Platz benötigt, so gut wie nie laut ist oder irgendwelche Abgase in die Luft bläst. Einen weiteren Gewinner gibt es zusätzlich: Meinen Körper. Man merkt bereits nach ein paar Wochen Radeln, dass das tagtägliche Erledigen verschiedener Aufgaben mit dem Fahrrad der Gesundheit zuträglich ist. Schließlich ist Fahrrad fahren einfach Sport und Stressabbauer. Der Haken an der Sache: Neuer Stress ist in der Stadt irgendwie vorprogrammiert.

Ein Radweg ist ein Radweg ist nicht unbedingt ein Radweg

Es gibt nun mal die Punkte, die fahrradfahrende Menschen kennen und hassen und diese Liste ist lang. Eines der wohl größten Missverständnisse deutscher Verkehrsplaner ist der Radweg selbst. Allein zu diesem Kapitel ließen sich viele Seiten füllen. Es beginnt bereits damit, dass es nicht den einen Radweg per Definitionem gibt. Allein wer fünf Kilometer durch die Stadt fährt, wird alle möglichen Varianten durch haben: Roter Streifen, Schutzstreifen, Radstreifen, Radweg auf Bürgersteig, Radweg asphaltiert, Radweg gepflastert, mit harten Bordsteinkanten, schmale und breite Radwege, Radwege an direkt parkenden Autos und – mein absoluter Favorit – überhaupt kein Radweg.

 Diese unklaren und immer wechselnden Radwegsituationen bergen Konfliktpotenzial – und zwar mit anderen Verkehrsteilnehmern. Eine grundlegende Regel im Stadtverkehr sollte daher heißen: Je mehr Gefährt man unter dem Hintern hat, desto mehr achte ich auf andere und übe mich in Rücksichtnahme. Bedeutet für mich als Radfahrer: Wenn jemand auf den Radweg läuft und ich somit im Recht wäre, sollte ich nicht, wie ich bei manch anderen beobachtete, knapp am Fußvolk klingelnd und motzend vorbeiballern, um irgendwie ein Exempel zu statuieren.

 Wer Auto fährt, sollte daran denken, dass er oder sie Auto (!) fährt

 Ganz besonders sollte dies aber für Autofahrer gelten. Immerhin stoßen in brenzligen Situationen nicht selten mehr als 1,5 Tonnen Blech auf ungeschützte Fahrradfahrer und Fußgänger. Immer wieder entstehen mit dem Autoverkehr Momente, die man selbst kaum noch kontrollieren kann und die einem die Glieder noch bei Radankunft zittern lassen. Zu meinen „Highlights“ zählen wiederholt zu knapp überholende Autos, Abbiegevorgänge ohne vorheriges Gucken oder – nicht minder wichtig – Blinken und aufgehende Türen. Erlebnisse, die sich nicht über Jahre verteilen, sondern innerhalb einer Woche vorkommen. Und das sind allzu oft Situationen, wo man als Sattelflitzer kaum noch eine Chance hat, zu reagieren. Radwege zuparken ist zwar auch kein Kavaliersdelikt und gehört richtigerweise deutlich kostspieliger bestraft, jedoch kann ich diese Situation, so nervig sie auch ist, noch selbst händeln. Wenn mich jemand aber mit doppelter Geschwindigkeit hauchzart überholt oder ohne vorheriges Blinken vor mir abbiegt, ist es meist schon zu spät.

Die Ampel und ich: Nicht immer grün

Ampelschaltungen können ebenfalls ein echter Stimmungskiller sein. Folgende, immer wiederkehrende Situation: Alle Verkehrsteilnehmer bekommen an einer Ampel grün und fahren los, auch ich. Gemeinsam geht es weiter und es wird die nächste Ampel angesteuert, die ebenfalls noch grün zeigt. Meine motorisierten Freunde erreichen diese Grünphase. Ich nicht. Stattdessen muss ich wieder anhalten und warten, bis sich das Spiel wiederholt. Ebenfalls frustrierend sind Ampeln, bei denen Fußgänger und Fahrradverkehr ein Lichtsignal teilen. Denn das Problem ist, dass Fußgänger naturgemäß langsamer sind und sich die Ampel dementsprechend früh auf Rot stellt. Dann steht man da mit dem Fahrrad, während Autos in die gleiche Fahrtrichtung noch fahren können.

An alle anderen: Nehmt uns Fahrradfahrer ernst!

Klar, bei all der Nörgelei, muss man betonen, dass sich in einigen deutschen Städten so langsam etwas ändert, so auch in Düsseldorf. Dennoch braucht es noch eine ganze Menge – an Aufklärung, an Radwegen, auch an konsequenteren Knöllchen. Was mir aber bei den Situationen im Stadtverkehr immer wieder auf- und missfällt: Es fühlt sich an, als würde man gar nicht ernst genommen werden. Als sei das Fahrrad zwar ein Fortbewegungsmittel, aber eben halt kein richtiges. Allein dafür braucht es klare, raumgebende Infrastruktur, um den Trend Fahrradverkehr auch für andere Teilnehmer sichtbar zu machen. Das wäre wünschenswert. Damit ich, wenn ich zukünftig noch in den Genuss von Adrenalin kommen möchte, nach der Möglichkeit eines Fallschirmsprungs googeln muss.

Bildquelle: Pixabay, Bild von Pexels, Pixabay License

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Tags: FahrradFahrradfahrenFahrradfahren in DüsseldorfMobilitätNachhaltigkeitUmweltVerkehrVerkehrspolitik
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