Fremdehass und Dummheit. Die Brüder und Schwestern der AfD

Fremdenhass im Hohen Haus – Gewollte Provokation der AfD

Sie sollten sich eigentlich schämen, wenn die Damen und Herren der AfD wüssten, was das ist, Scham. Der Auftritt ihrer Fraktionschefin Alice Weidel im Deutschen Bundestag war eine bewusste, eine gewollte Provokation. Die AfD-Politikerin hatte ihren Auftritt in der Haushaltsdebatte nur darauf angelegt, dem Publikum klarzumachen, dass das größte Problem Deutschlands die Ausländer sind. Die Zuwanderung ist schuld, Europa ist schuld, und weil das so ist, zerfällt die Infrastruktur im Lande und schlimmer noch: der Staat schützt seine Deutschen nicht. „Burkas, Kopftuchmädchen und alimentierte Messermänner und sonstige Taugenichtse werden unseren Wohlstand, das Wirtschaftswachstum und vor allem den Sozialstaat nicht sichern.“ Tosender Beifall der AfD-Abgeordneten für diesen Fremdenhass, Buh-Rufe und Pfiffe von den Demokraten der anderen Parteien. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble(CDU) rügte die Äußerung der AfD-Politikerin: „Damit diskriminieren Sie alle Frauen, die ein Kopftuch tragen, dafür rufe ich Sie zur Ordnung.“. Aber Herr Schäuble, das gerade wollte doch Frau Weidel, alle Frauen, die ein Kopftuch tragen, diskriminieren, beleidigen. Cem Özdemir, der Grünen-Politiker, empörte sich über die verbalen Ausfälle der AfD-Fraktionschefin: „Es sitzen Rassisten im Bundestag, rechte Hetzer.“ Ja doch. Andere Parlamentarier aus den Reihen der SPD wie der CDU konnten es nicht fassen, dass die AfD aus ihrer fremdenfeindlichen, hasserfüllten Gesinnung kein Hehl mache. So ähnlich drückte sich Michaela Engelmeier aus. Alles richtig. Aber das wollen die doch so und ihre Wählerinnen und Wähler auch. Es ist doch nicht vergessen, was der AfD-Politiker Björn Höcke vor Jahr und Tag öffentlich machte: er bezeichnete das Holocaust-Mahnmal mitten im Berliner Regierungsviertel, neben dem Brandenburger Tor, als „eine Schande“. Eine Schande war Höckes Wortwahl und doch durfte er in der AfD bleiben. Man will doch auf die Wähler am rechten Rand nicht verzichten. Dass das Mahnmal daran erinnern soll, dass Nazi-Deutschland sechs Millionen Juden ermorden ließ, scheint keinen in der AfD zu stören. Aber das darf ja nicht verwundern. Der Umgang ist rauher geworden. Nicht vergessen sollten wir auch  die Wortwahl von AfD-Chef Alexander Gauland, der nach Merkels Wahlsieg und dem Einzug der Rechten ins Parlament beinahe triumphierend ausrief: „Wir werden sie jagen.“ Er meinte die Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel. Jagen, als wäre sie ein Tier. Widerlich, Herr Gauland.

Bildquelle: flickr, GillyBerlin, CC BY 2.0

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arbeitete als stellvertretender Chefredakteur und Berliner Chefkorrespondent für die WAZ. 2009 gründete Pieper den Blog "Wir in NRW". Heute ist er Chefredakteur des Blogs der Republik.


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