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„Wenn du mich fragst…“ Das Brevier des Zweifels

Marianne Bäumler Von Marianne Bäumler
4. Februar 2016
Jeans

Wenn du mich fragst – ich finde solche Jeans, die schon vor dem Einkauf riesige Risse an den Knien aufweisen, einfach bescheuert.
Und nicht nur das: Diesen „poor people –look“ gibt es ja schon seit Anfang der Neunziger Jahre – damals hatte ich gar einen kleinen sarkastischen Film für PLUSMINUS dazu gedreht -, und diese Performance artifiziellen Verschleißes im Zeitraffer verbleibt inzwischen in seiner unschönen Aufdringlichkeit zäh im textilen Turbo-Angebot. Auch das lässt mich erschrecken, wie zynisch sich diese betont abgegriffene Mode auf dem Markt hält. Da werden mittels giftiger Chemie die ursprünglich blauen Baumwollstoffe meist in Billig-Südost kaputt geätzt, riesige Waschmaschinen werden mit Steinen vollgehauen, dazwischen die Hosen, die nun so hypermechanisch aufgescheuert werden – „stone washed“, tja, damit es nach was aussieht.

Und nach was? Nach einem aufregenden Leben, Abenteuer in der Restnatur, ein individuelles Erleben jenseits vom matten couchpotatoe-Dasein, keineswegs also selbst gemachte Abnutzung durch körperliche Arbeit oder lustvollem durch Wald-und Wiesen streifen, jenseits von digitalem Brimborium, das zwanghaft nur noch Finger, Daumen und Augen in Aktion setzt, Tunnelblick, der übrige Körper erstarrt, und hält dumpf aus im permanenten Überforderungs-Modus der elektronischen Überreiztheit, also dürfte sich auch das Gemüt ungut zusammenkrampfen, ist es doch so zugeschüttet mit schrillen, brutalen oder hyperzuckrigen inputs. Bloßes Design statt konkretem Stoffwechsel. Dieser appeal des second hand, dieser shabby chick verhöhnt gerade in seinem ästhetisch forcierten understatement all die Verlierer um uns herum, die doch höchst unfreiwillig ihre defizitäre Ausstattung als Kennzeichen der Ausgeschlossenen unkaschierbar an den Tag legen müssen. Zwar gibt es extreme Preisunterschiede für die künstlich verschlissenen Klamotten – da geht vieles zwischen teuren Seidenhosen mit den obligaten aufgerissenen Oberschenkel-Partien aus der Edeldesign-Boutique und dem plump abgewetzten Teil von Kik und Konsorten – all die Kundinnen, und hier sind es in der Tat noch mehr Mädchen und Frauen, die so das Aufgerissenwerden schon mal vorwegnehmen – sie bestehen gerade mal optisch auf dem Imperfekten. Denn dieser Eindruck steht in irritierendem Kontrast zu all dem superlativischen Gerede des positive thinking: „perfekt“, „absolut“, „alles gut“.

Oh je, wie dumpf flexibel die willigen EndverbraucherInnen ihr marktkonformes Soll brav erfüllen, jede Menge Fähnchen, Fetzen und eben unsäglich be-scheuerte Jeans dann ihr Eigen nennen dürfen, und wie wenig individuelle Konturen sich bemerkbar machen, wenn sie – die gar betont als Papiertüte dahergetragene Fixierung auf primark und andere verantwortungslose labels – ihre ach so simpel zu befriedigende shopping-Lust mit peppig knallbunten slogans aus permanent mit dem Kaufakt höchst einverständigen Mündern heillos in die zusehends verrohende Welt zwitschern. Die ach so munteren Sprüche der Vorbild-VerbraucherInnen aus der Werbung barbiehaft nachplappernd. Fatale Unentwegtheit roboterhaften GUT DRAUF – Getues. So, als wäre NICHTS geschehen?

Und – wenn Du mich fragst:
Wo bleibt eigentlich die ganzheitliche Aufmerksamkeit von Lehrern und anderen Erziehungsberechtigten gegenüber ihren anvertrauten Schützlingen? Ist deren Verantwortlichkeit einklagbar? Wohl kaum. Sehen sie nicht hin? Sehen sie nicht, wie absurd sich der Markt entwickelt? Sehen sie nicht, wie adipöse Kids sich mit ekligen süchtig machenden Süßigkeiten, Snacks und Chips vollstopfen, und dann über zu fette Oberschenkel und Bäuche diese schrottigen Jeans drüberzerren? Warum sind solche kaputten alltäglichen Phänomene nicht Gegenstand von unterrichtlicher Kommunikation? Wie indolent sind LehrerInnen gegenüber dem Schicksal ihrer SchülerInnen? Was fehlt ihnen bloß?
Wir wissen, dass viele Eltern gegenüber den „Angebotsdrogen“ des Turbokapitalismus überfordert sind. Auch das von uns BürgerInnen finanzierte öffentlich rechtliche Fernsehen kommt seiner ethischen Aufgabe, realistisch aufzuklären weder bei den realen Gefahren aus dem süßen Brei des elektronischen „Fortschritts“ nach, noch was Gesundheit und Ernährung betrifft, nicht zu schweigen von der geringen Wahlbeteiligung, die eindeutig auf die Verdummungsprogramme auch des Öffentlich Rechtlichen zurückzuführen ist. Wenige Sendungen befassen sich alibihaft mit politischen Hintergründen; die Mehrheit der wenig wissenden BürgerInnen wird längst nicht erreicht!
Und was könnten (Möglichkeitsform!) wir doch alles ändern! Zum Beispiel viel weniger kaufen, bewusster auswählen, eine Jeans kaufen, die noch intakt ist, wenn man sie im Laden bezahlt, und die Jahre lang halten kann, die ich gerne selber langsam mit Gebrauchsspuren ausstatte, aus blau wird hellblau, weil eigentlich ich darin wohne!
Gibt es unter unseren Lesern auch Lehr-Kräfte…Es müssten doch wesentlich mehr Leute zur Besinnung kommen können.
Wenn du mich fragst: es macht mich fassungslos, dass wir hier mehrheitlich so dermaßen locker auf den Abgrund zusteuern.

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Tags: AufklärungFetisch KonsumJeansMedienpoor people –lookTrendsUmweltVerantwortung
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