Es ist richtig und lobenswert, dass die Bundesregierung die in der Corona-Pandemie beschlossene Lohnersatzleistung für Eltern verlängert, die wegen ihrer Kinder daheim sein müssen. Das ist vor allem ein Verdienst der Bundesfamilienministerin Franziska Giffey. Diese Lohnersatzleistung von 67 Prozent des Netto wird von sechs Wochen auf je zehn Wochen pro Elternteil verlängert und für Alleinerziehende auf 20 Wochen ausgedehnt. Das ist richtig.
Nicht richtig ist, dass diese Verlängerung an das Sorgerecht geknüpft ist, das mit der Volljährigkeit erlischt. Somit werden die Eltern der behinderten Jugendlichen jenseits des 18. Lebensjahres, obgleich die oft eine Rund- um-die-Uhr- Betreuung erfordern, benachteiligt. Das ist nicht in Ordnung. Und wer ein wenig in die große Koalition hinein horcht, der hört, diese Benachteiligung sei durch den Einspruch der Spitze des Bundesgesundheitsministeriums erfolgt.
Das ist nicht nur nicht in Ordnung, sondern auch unverständlich. Das bringt keinen Bundes-Etat in Probleme; das stört keine Ausgabensystematik; das verschafft niemandem einen unbilligen Vorteil. Es zeigt aber, dass es Behinderte in unserem Land noch schwer haben, ihre Rechte zur Geltung zu bringen. Repariert das! Umgehend! Und sorgt in der Regierung bei der Gelegenheit dafür, dass auch die Beschäftigten der Einrichtungen eine Corona- Prämie erhalten, in denen Behinderte betreut und integriert werden.
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