• Über uns
  • Freund*innenkreis
  • Verein
  • Autor*innen
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Archiviert
  • Contra AfD
Montag, Dezember 15, 2025
Blog der Republik
Advertising
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Blog der Republik
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Home Politik

CSU verliert Status als Volkspartei – Wie die SPD in NRW, Brandenburg und im Bund

Alfons Pieper Von Alfons Pieper
20. Juli 2018
Seehofer und Söder

Drei Monate vor der Landtagswahl in Bayern droht der CSU Ungemach. In einer Umfrage erreichte die CDU-Schwester gerade noch 38 Prozent der Stimmen. Ein Schock für die einst sieggewohnte Partei. Der Streit um den Kurs in der Flüchtlingspolitik, aber auch und vielleicht noch mehr der innerparteiliche Streit um die Führung der CSU hat viel Glaubwürdigkeit gekostet. Ein langjähriger CSU-Experte macht vor allem auch die Politik und Haltung von CSU-Parteichef Horst Seehofer für die schweren Verlustre verantwortlich. „Der Status der CSU als Volkspartei im Freistaat geht zu Ende“, sagt er voraus. Der CSU passiere das gleiche Schicksal wie der SPD in NRW, in Brandenburg und im Bund. Man wird sich in München wohl oder übel nach einem Koalitionspartner umsehen müssen.

38 Prozent, wenn dies denn annähernd das Endergebnis der Wahl in Bayern wäre, würde für viele CSU-Abgeordnete der Verlust des Mandats bedeuten, da wird mancher Landtagsabgeordneter ins Schwitzen kommen. Jeder kann sich in etwa ausrechnen, wer weitermachen kann oder wer sich nach einem neuen Beruf umsehen muss. Der Verlust der absoluten Mehrheit würde natürlich auch das Teilen der Macht in der Regierung bedeuten, also weniger Minister der CSU. Und damit auch weniger einflussreiche Jobs in anderen Bereichen, auf die eine Partei mit so einer langen und erfolgreichen Geschichte Zugriff hat.

Seehofer, immer wieder Seehofer, der Mann, der der CSU zuletzt noch zumindest die absolute Mehrheit der Mandate besorgt hat, könnte jetzt zum Buhmann der Partei werden. Das ganze Theater um seine Nachfolge, seine am Ende fruchtlosen Versuche, einen Markus Söder als Ministerpräsident zu verhindern, hat der CSU geschadet. Seehofers Drohung mit dem Rücktritt sei ein schwerer Fehler gewesen, zumal er kurz darauf zurückzurudern versuchte. Ziemlich blamabel habe dies gewirkt. Jeder Profi in der Politik wisse, mit dem Rücktritt könne man, wenn man ernstgenommen werden wolle, nur einmal drohen. Damit nicht genug. „Nie und nimmer“, betont der CSU-Mann, der die Partei seit Jahrzehnten kennt und manchen hohen Herren gedient hat, wäre die Partei einem Rückzug Seehofers aus der Berliner Regierung gefolgt, nie und nimmer wären die anderen CSU-Minister freiwillig aus dem Kabinett von Angela Merkel ausgeschieden.“

So wird ein Riese zum Zwerg, könnte man den Fall Seehofer ins Bild bringen. Der Streit um Kopf und Kurs habe die ganze CSU ins Schwimmen gebracht. Nichts sei mehr klar, kaum jemand wisse, was die da oben noch wollten. Seehofer habe sich verheddert und zerrieben. Dazu komme, dass einige der Alten in der CSU Rache übten, weil sie den erfolgreichen Edmund Stoiber gestürzt, aber selber nicht die Kompetenz gehabt hätten, es besser zu machen. Gemeint ist hier vor allem Erwin Huber, aber auch einer wie Günther Beckstein, der kurzzeitige Ministerpräsident. Zur Erinnerung: Stoiber hatte in der Landtagswahl 2003 noch 62 Prozent der Stimmen gewonnen, im Jahr zuvor wäre er fast Bundeskanzler geworden, er scheiterte nur an ein paar Tausend Stimmen, genau fehlten ihm 6027 Stimmen. Auf Huber und Beckstein folgte dann Horst Seehofer.

Als Stoiber in die Wüste geschickt wurde

Der CSU-Experte zieht einen Vergleich zwischen Seehofer und seinem Amtsvorgänger Stoiber. Auch Stoiber sei das Hin und Her 2005 nicht gut bekommen. Zunächst habe er nach Berlin gewollt,(Ich gehe nach Berlin) alles sei besprochen gewesen, die drei Parteivorsitzenden der Koalition Angela Merkel(CDU), Franz Müntefering(SPD) und Edmund Stoiber(CSU) wollten ins Kabinett gehen, für Stoiber sei ein Ministerium zugeschnitten worden. Aber plötzlich habe er sich eines Besseren besonnen. So büsst man seinen Ruf als entscheidungsfreudiger Politiker ein, so verliert man Glaubwürdigkeit. Und vorbei war es mit dem Nimbus des Bayern, der ab dann spürte, wie man ihm nicht mehr folgte und ihn am Ende sogar in die Wüste schickte.

Dass Bayern weiterhin blendend da steht, betont der amtierende CSU-Parteichef, um eine Spitze gegen seinen Nachfolger im Amt des Ministerpräsidenten zu schießen. „Markus Söder stützt sich auf eine absolute Mehrheit, die wir 2013 unter meiner Führung geholt haben“, zitiert die einflussreiche „Augsburger Allgemeine“ Seehofer, der sich natürlich nicht gefallen lässt, dass Söder der Berliner Politik und damit vor allem ihm die Schuld für das mögliche Desaster im Oktober zusprechen will. Klar, was Seehofer damit meint: Er habe Söder die Alleinregierung hinterlassen, als sein Erbe, und Söder mache aus diesem Erbe nichts. Und dann schiebt der erfahrene Seehofer noch nach, um das Gewicht, das auf Söder lastet, noch zu erschweren: Er, betont der Minister aus Ingolstadt, sei überzeugt, dass die absolute Mehrheit für die CSU weiterhin möglich sei. Klar, darf man träumen in München. Die Realität sieht anders aus.

Es nützt Seehofer nichts, wenn er von einer Kampagne spricht, die Kritik an ihm und damit auch an der CSU hält an, auch weil es nicht gelingt, andere Themen zu setzen, die den Menschen auch in Bayern unter den Nägeln brennen, wie zum Beispiel der Wohnungsbau und bezahlbare Mieten. Nein, vom Flüchtlings-Thema kommen sie nicht los. Sogar ein relativ bescheidener Fall wie die Abschiebung des Sami A., des mutmaßlichen Helfers von Bin Laden, eingestuft als Gefährder, nach Tunesien ruft viele Proteste hervor. Der zuständige Minister im NRW-Kabinett von Armin Laschet(CDU), Joachim Stamm(FDP), hat zwar seine Aufgabe unterstrichen, er habe Schaden vom Land abwenden wollen, die empörenden Reaktionen von Grünen und SPD im Landtag von Düsseldorf sind geblieben. Als gäbe es nichts Wichtigeres! Warum kümmert sich die Politik nicht um Thyssen-Krupp, fragt ein Zeitgenosse, da geht es um Tausende von Arbeitsplätzen, Deutschlands Zukunft als Stahl-Standort? Kaum ausgesprochen, liegt der Fall auch schon auf dem Schreibtisch des Bundesinnenministers. Er kommt nicht zur Ruhe, bleibt Zielscheibe seiner vielen Kritiker.

„Ende des Burgfriedens“ titelt die „Süddeutsche Zeitung“. Der SZ-Kommentar zum weißblauen Theater trägt die bezeichnende Überschrift: „Feind, Todfeind, Parteifreund“. Diese alte politische Weisheit schon aus den Zeiten von Konrad Adenauer ist jetzt mit dem Hauen und Stechen der Christsozialen wieder lebendig geworden.

Bildquelle: Wikipedia, Von Freud – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0

Print Friendly, PDF & EmailAusdrucken/PDF erstellen:
Teilen Sie diesen Artikel:
Instagram
Tags: CSU. Niedergang CSUInnerparteiliche MachtkämpfeLandtagswahl BayernPopulismusSeehoferSöderVolksferneVolkspartei
Vorherigen Post

Zum virtuellen Wasser und Wasserfußabdruck. Teil 1

Nächster Beitrag

Kriminelles Chaos ist keine Folklore – Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Nächster Beitrag
Abgebranntes Feuerwerk und Böller

Kriminelles Chaos ist keine Folklore - Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Schreibe einen Kommentar Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaut mal hier

  • Justizskandal im Sauerland: Das von Charlotte Merz, Ehefrau von Bundeskanzler Friedrich Merz, geleitete Amtsgericht erließ einen rechtswidrigen Durchsuchungsbeschluss gegen eine junge SPD-Frau 08.09.2025
  • Geschichtsrevisionismus: Basteln an der „zweiten Geburt“ 15.4.2025
  • Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW - Sahras Knechte 22.2.2025
  • Sätze aus dem Wahlprogramm der AfD - und was sie bedeuten 18.2.2025
  • Kulturbegriff der AfD : Aufgeladen mit völkischer Ideologie 5.2.2025
  • Das Spiel der Lobbyisten und Politiker: Erik Ahrens – Ein tiefer Fall innerhalb der rechtsextremen Netzwerke 23.1.2025
  • Petition: Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk 3.1.2025

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 3.014 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

Werbung

[the_ad id="27291"]

Letzte Kommentare

  • Joke Frerichs bei Friedenspläne? Oder: Wie Friedenspolitik zur brutalen Comedy verkommt
  • Philipp bei Die Un-Logik der NATO-Osterweiterung aus europäischer Sicht
  • Kathrin bei Nikolaus, das Teilen und der Sozialstaat
  • Ronald bei Die Un-Logik der NATO-Osterweiterung aus europäischer Sicht

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 3.014 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

  • Trending
  • Comments
  • Neueste
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

18. März 2024
Alice Weidel, Elon Musk und Esel, Screenshot Tik Tok

ARD-Wahlarena – Weidels Lügen sind Methode

18. Februar 2025
Screenshots von TikTok_Accounts aufgestachelter Bauern oder AfDlern oder anderen "Empörern"

Aufruf zur Bauerndemo in Berlin, AfD-Anhänger und andere Rechtsextreme mobilisieren.

24. Oktober 2024
Feigenblatt

Alice Weidel: Das lesbische Feigenblatt und das Familienbild der AfD

1. Januar 2025
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

Screenshot ARD-Mediathek zur Sendung von Caren Miosga

Talk bei Miosga: Die Entlarvung der Sahra Wagenknecht

Kriegszerstörungen in der Ukraine

Ukraine: Verantwortungsbewusstes Handeln statt gefährlicher moralischer Überheblichkeit

Mauer in der NS-Ordensburg Vogelsang mit NS-Adler im Mauerwerk

Lasst Höcke regieren!

Die Heiligen Drei Könige auf Kamelen in der Wüste vor einem Nachthimmel mit Mond, Sternen und dem Stern von Betlhehem

Die (schein-) Heiligen Drei Könige – Fast eine neue Weihnachtsgeschichte

14. Dezember 2025
Logo der OSZE

Organisation für Zusammenarbeit und Sicherheit in Europa (tot)krank?

14. Dezember 2025
Stormtrooper

Wer schlachtet seine „heiligen Kühe“?

13. Dezember 2025
Ritter mit zerfetzter US-Flagge in imaginärer Berglandschaft, KI generiert

Wirtschaftliche Sicherheit in der NSS: Der stille Wiederaufbau amerikanischer Kriegsfähigkeit – Gastbeitrag von Arno Gottschalk

13. Dezember 2025

BLOG DER REPUBLIK

Blog der Republik

Kategorien

  • Allgemein
  • Buchbesprechungen
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Politik
  • Wirtschaft

Kategorien

  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Standpunkte

Schlagwörter

AfD CDU Demokratie EU Frieden Merz NoAfD Rechtsextremismus Rechtsstaat Ukraine

© 2025 Blog der Republik.

Unser Blog lebt durch Sie!

Das Erstarken der Rechtsextremen und Rechtspopulisten in ganz Europa in den letzten Jahren und gerade jetzt bei der Wahl zum Deutschen Bundestag besorgt uns alle zutiefst. Denn diese Kräfte wollen die zentralen Werte unserer Gesellschaft in Frage stellen und Demokratie als Lebens- und Regierungsform zerstören. Dagegen treten wir aktiv ein und engagieren uns für eine freiheitliche, soziale und gerechte Demokratie.

Dazu brauchen wir die Unterstützung unserer Leser*innen. Möchten Sie dazu beitragen, dass der Blog der Republik weiterhin informativ bleibt und sich weiterentwickeln kann?

Bereits mit 5 Euro helfen Sie uns, hochwertigen Journalismus zu sichern und neue Inhalte für Sie bereitzustellen.
Ihre Unterstützung macht den Unterschied!

Jeder Beitrag zählt – sind Sie dabei?

Ja, ich möchte den Blog der Republik unterstützen.

Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!

© 2025 Blog der Republik