• Über uns
  • Freund*innenkreis
  • Verein
  • Autor*innen
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Archiviert
  • Contra AfD
Freitag, Dezember 5, 2025
Blog der Republik
Advertising
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Blog der Republik
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Home Contra AfD - Für Demokratie. Jetzt! Meine Wochenschau

Griechische Verhältnisse

Alfons Pieper Von Alfons Pieper
30. Januar 2015

Die Überraschung war groß, als die Griechen doch tatsächlich gewählt hatten, was die Entscheider im übrigen Europa so nicht wollten. Dabei hatte man sich doch vor der Wahl klar geäußert, in Berlin und in Brüssel. Griechenland müsse auf Kurs bleiben, die Reformen fortsetzen, es werde keinen Schuldenschnitt geben. Und so weiter. Der eine oder andere ließ sogar ein wenig drohend verlauten, man könne die Griechen notfalls auch aus der Euro-Zone schmeißen.  Und dann der Schock: Die Linke gewann die Wahl. Ja, was hatten sich denn die Politiker im übrigen Westen eingebildet?! Hatten sie wirklich geglaubt, die Griechen ließen sich die freie Wahl nehmen? Hat niemand an die Würde der Griechen gedacht, die man durch verbale Einmischungsversuche verletzen könnte, an den Stolz dieses kleinen und ziemlich gebeutelten Volkes?

Gut, die Bildung der Koalition aus der linken Partei Syriza mit der rechtspopulistischen Anel wirkt mehr als gewöhnungsbedürftig. Aber es macht keinen Sinn, darüber zu lamentieren. Die Koalition ist da und mit ihr müssen wir leben. Punkt. Es wird Zeit, dass die Politiker in Brüssel, dass die Kanzlerin und ihre Berater, dass der Bundesfinanzminister und seine Leute mit den Griechen reden und die Griechen mit den deutschen und den anderen europäischen Politikern reden und dass es ein Ende hat, dass man übereinander redet, was nur zu Missverständnissen führen kann. Es wäre hilfreich, wenn Politiker vom Schlage eines CSU-Mannes Söder einfach mal schweigen.

Der Präsident des Europa-Parlaments, Martin Schulz, hat erste Erfahrungen mit der neuen griechischen Führung gemacht, er hat mit Regierungschef Tsipras gesprochen. Und siehe da, nachher war die Wortwahl von Schulz moderater als vorher. Er erwartet kontroverse Debatten. Ja warum denn nicht? Politik darf nicht im Schlafwagen gemacht werden, die jeweiligen Wünsche und Vorstellungen müssen auf den Tisch, damit es keine Unklarheiten gibt. Aber zur Politik gehört nun mal der Diskurs, die offene Diskussion von Positionen. Und am Ende muss der Kompromiss stehen, nämlich das, was möglich und nötig ist, ohne anderen zu viel zuzumuten. Wer von vornherein etwas ausschließt, kommt nicht zum Ziel.

Alexander Tsypras will in der EU bleiben, er will im Euro-Raum bleiben und er will keinen Bruch der Europäischen Union mit Moskau. Was ist daran falsch? Die neuen Griechen, so kann man sie vielleicht nennen, treten selbstbewusst auf, schlagen andere Töne an, wollen sich nicht einfach unterwerfen. Hätten wir lieber opportunistische Töne gehört? Mehr Schmeicheleinheiten? Klare Kante kann nicht verkehrt sein. Und was die viel gepriesene Einstimmigkeit der EU angeht: Zweifel sind angebracht, der Chor ist vielstimmig.

Die EU muss Russland helfen

Nehmen wir die Sanktionen gegenüber Russland. Man muss kein Putin-Versteher sein, um Sanktionen grundsätzlich für eine falsche Politik zu halten. Glaubt man wirklich, mit noch so harten Sanktionen Putin kleinzukriegen, vielleicht ihn zu stürzen? Die EU, die Welt muss mit Putin leben, ein Putin, der am Verhandlungstisch sitzt, ist berechenbarer als jener Putin, der im Kreml isoliert Politik macht. Die Folgen der bisherigen Sanktionen haben der russischen Wirtschaft geschadet, der Rubel als Währung schwächelt, er stürzt in die Tiefe, die deutsche Wirtschaft, in Russland sehr aktiv und angesehen, hat Milliarden Verluste.

Wollen wir Russland destabilisieren? Und was wäre dann die Konsequenz?  Die EU ist stärker als Russland und hat die Kraft, dem riesigen Land, das unser Nachbar und Teil von Europa ist, zu helfen. Um den Frieden in der Ostukraine, der das Maß aller Dinge sein muss, ist weiter zu verhandeln. Die Kanzlerin und der Außenminister dürfen den dünnen Faden mit Putin nicht abreißen lassen. Beide Seiten haben Fehler gemacht, auch die EU.

Es war ein Armutszeugnis, dass Europa der Befreiung des KZ Auschwitz vor 70 Jahren gedachte und die eigentlicher Retter, die Russen und hier namentlich deren Präsidenten Putin nicht dabei haben wollten. Die Russen hatten im Zweiten Weltkrieg die größten Verluste zu tragen, 27 Millionen Russen fanden den Tod, Zivilisten und Soldaten. Ohne die Rote Armee, wer weiß, wie der Krieg ausgegangen wäre oder wie lange er noch gedauert hätte. Was für eine erbärmliche Geschichtsvergessenheit!

Auch die Reichen sollen zahlen

Tsipras hat angekündigt, er werde das System von Korruption, persönlicher Bereicherung  und Vetternwirtschaft in seinem Land bekämpfen, er will ein Steuersystem, das alle zur Kasse bittet, auch die Reichen, auch die Reeder, die ja angeblich gar nichts zahlen, er will die Strukturreformen durchsetzen, vor denen seine Amtsvorgänger in Athen sich gedrückt haben. Sie haben den Karren vor die Wand gefahren, der neue Mann will diesen Karren wieder flott machen. Dazu braucht er Zeit und sicher die Hilfe aus der EU. Es muss eine Politik mit Augenmaß her, die sowohl für Griechenland wie das übrige Europa tragbar ist. Und lassen wir doch erstmal das Gerede von einem Schuldenschnitt, ein Thema, das jetzt nicht aktuell ist.

Es gibt Stimmen aus der Wirtschaft, die sagen, es gehe in der EU auch ohne die Griechen. Klar. Aber wollen wir das, ein Europa ohne Griechenland, der Wiege Europas? Wir brauchen politische Entscheidungen, wir brauchen ein politisches Europa und nicht eine Union, die sich nur als Banken-Union versteht, in der nur mit Zahlen jongliert wird, ohne an die Menschen zu denken. Bisher wurden die Milliarden-Hilfen aus Brüssel den Banken zugeschoben, die Bürger Athens hatten nichts davon. Politiker hier reden hin und wieder leicht davon, welche Reformen man den Griechen abverlangen müsse. Aber sie übersehen dabei, dass dieselben Griechen in der jüngeren Vergangenheit Einkommensverluste von im Schnitt 25 Prozent hatten, sie ignorieren eine Jugendarbeitslosigkeit, die in die Höhe geschossen ist, sie nehmen nicht zur Kenntnis, dass es in Griechenland anders als in Deutschland eben keine soziale Absicherung gibt, die einen solchen Namen verdient.

Europa muss mehr sein als ein Zusammenschluss, dessen Wert sich allein nach der Höhe des Bruttosozialprodukts errechnet, wir brauchen ein Europa, das es seinen Bürgern ermöglicht, in Würde zu leben. Das gilt für Griechen, Spanier, Franzosen und alle anderen, die in Europa zu Hause sind.

 

Print Friendly, PDF & EmailAusdrucken/PDF erstellen:
Teilen Sie diesen Artikel:
Instagram
Tags: EUEuropaGriechenlandParlamentswahl GriechenlandRusslandSanktionen gegen RusslandSchuldenschnittSparpolitikSYRIZA
Vorherigen Post

Zum virtuellen Wasser und Wasserfußabdruck. Teil 1

Nächster Beitrag

Kriminelles Chaos ist keine Folklore – Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Nächster Beitrag
Abgebranntes Feuerwerk und Böller

Kriminelles Chaos ist keine Folklore - Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Schreibe einen Kommentar Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaut mal hier

  • Justizskandal im Sauerland: Das von Charlotte Merz, Ehefrau von Bundeskanzler Friedrich Merz, geleitete Amtsgericht erließ einen rechtswidrigen Durchsuchungsbeschluss gegen eine junge SPD-Frau 08.09.2025
  • Geschichtsrevisionismus: Basteln an der „zweiten Geburt“ 15.4.2025
  • Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW - Sahras Knechte 22.2.2025
  • Sätze aus dem Wahlprogramm der AfD - und was sie bedeuten 18.2.2025
  • Kulturbegriff der AfD : Aufgeladen mit völkischer Ideologie 5.2.2025
  • Das Spiel der Lobbyisten und Politiker: Erik Ahrens – Ein tiefer Fall innerhalb der rechtsextremen Netzwerke 23.1.2025
  • Petition: Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk 3.1.2025

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.660 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

Werbung

[the_ad id="27291"]

Letzte Kommentare

  • Jochen Luhmann bei Ich kann das Wort „Reform“ nicht mehr hören
  • Anton Pöss bei Was nun Herr Merz, Herr Söder? Sie brauchen die Grünen, die sie beschimpft haben
  • Philipp bei Entfremdung zwischen Europa und USA
  • Dr. Karl-Heinz Klär bei Nein, diese Suppe ess‘ ich nicht! Die Europäer und der Trump-Plan

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.660 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

  • Trending
  • Comments
  • Neueste
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

18. März 2024
Alice Weidel, Elon Musk und Esel, Screenshot Tik Tok

ARD-Wahlarena – Weidels Lügen sind Methode

18. Februar 2025
Screenshots von TikTok_Accounts aufgestachelter Bauern oder AfDlern oder anderen "Empörern"

Aufruf zur Bauerndemo in Berlin, AfD-Anhänger und andere Rechtsextreme mobilisieren.

24. Oktober 2024
Feigenblatt

Alice Weidel: Das lesbische Feigenblatt und das Familienbild der AfD

1. Januar 2025
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

Screenshot ARD-Mediathek zur Sendung von Caren Miosga

Talk bei Miosga: Die Entlarvung der Sahra Wagenknecht

Kriegszerstörungen in der Ukraine

Ukraine: Verantwortungsbewusstes Handeln statt gefährlicher moralischer Überheblichkeit

Mauer in der NS-Ordensburg Vogelsang mit NS-Adler im Mauerwerk

Lasst Höcke regieren!

Glückschwein als Engel

Glück gehabt, Kanzler!

5. Dezember 2025
Darth Vader

Bayer, Monsanto und Glyphosat: Täuschen, tarnen und fälschen. Worüber berichtet wird und worüber nicht berichtet wird

5. Dezember 2025
Fragezeichen am Ende eines etwas gespentischen Waldwegs, Symbolbild für Angst und Unsicherheit

Gibt es die EINE Strategie gegen die AfD?

4. Dezember 2025
Plakat Klaus Staeck: Deutsche Arbeiter! Die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen

Vorwärts Millionäre – Euer Reichtum soll Lohn unserer Arbeit sein

3. Dezember 2025

BLOG DER REPUBLIK

Blog der Republik

Kategorien

  • Allgemein
  • Buchbesprechungen
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Politik
  • Wirtschaft

Kategorien

  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Standpunkte

Schlagwörter

AfD CDU Demokratie EU Frieden Merz NoAfD Rechtsextremismus Rechtsstaat Ukraine

© 2025 Blog der Republik.

Unser Blog lebt durch Sie!

Das Erstarken der Rechtsextremen und Rechtspopulisten in ganz Europa in den letzten Jahren und gerade jetzt bei der Wahl zum Deutschen Bundestag besorgt uns alle zutiefst. Denn diese Kräfte wollen die zentralen Werte unserer Gesellschaft in Frage stellen und Demokratie als Lebens- und Regierungsform zerstören. Dagegen treten wir aktiv ein und engagieren uns für eine freiheitliche, soziale und gerechte Demokratie.

Dazu brauchen wir die Unterstützung unserer Leser*innen. Möchten Sie dazu beitragen, dass der Blog der Republik weiterhin informativ bleibt und sich weiterentwickeln kann?

Bereits mit 5 Euro helfen Sie uns, hochwertigen Journalismus zu sichern und neue Inhalte für Sie bereitzustellen.
Ihre Unterstützung macht den Unterschied!

Jeder Beitrag zählt – sind Sie dabei?

Ja, ich möchte den Blog der Republik unterstützen.

Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!

© 2025 Blog der Republik