• Über uns
  • Freund*innenkreis
  • Verein
  • Autor*innen
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Archiviert
  • Contra AfD
Samstag, Dezember 6, 2025
Blog der Republik
Advertising
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Blog der Republik
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Home Contra AfD - Für Demokratie. Jetzt!

Helmut Schmidt fordert Europäer zur Solidarität mit Griechenland auf

Alfons Pieper Von Alfons Pieper
25. Juni 2015
Helmut Schmidt fordert Europäer zur Solidarität mit Griechenland auf

Die finanzielle Hilfe für Griechenland kommt heute etwa dem Umfang des Marschallplans gleich. Nach dem Zweiten Weltkrieg verhalf die USA Deutschland so zum Wirtschaftswunder.

Während in Brüssel noch gefeilscht wird über die Zukunft Griechenlands in der Euro-Zone, fordert Helmut Schmidt, Griechenland einen Teil der Schulden zu erlassen. Im Hamburger Wochenmagazin „Die Zeit“ erklärt der Altkanzler und Herausgeber des Magazins: „Dieses Geld wird niemals zurückfließen.“ Das müsse allen bewusst werden, „auch wenn es uns schwerfällt.“ Schmidt zufolge sei es „psychologisch undenkbar, einen europäischen Marschallplan ins Leben zu rufen und gleichzeitig alle diese fantastischen Schulden Griechenlands nicht anzutasten, die allein auf dem Papier stehen und die nie zurückgezahlt werden können. Etwas anders zu behaupten ist Unfug.“

Griechenland und die Schulden, das scheint ein heikles Thema zu sein. Die aktiven Politikerinnen und Politiker wehren entsprechende Wünsche aus Athen ab, aber natürlich wissen sie, dass das Geld im Grunde weg ist und von den überschuldeten Griechen niemals zurückbezahlt werden kann. Es hatte Gründe, dass die Griechen schon vor Wochen Schuldenschnitt und Reparationen ins Spiel brachten, dass sie auf die Besatzungszeit ihres Landes durch Hitler-Deutschland hinwiesen, darauf, dass vieles zerstört worden sei und viele Griechen ihr Leben geopfert hätten. Die Kanzlerin hat entsprechende Forderungen nach Reparationen für die Verbrechen der Nazis ausgeschlossen und betont, diese Frage sei rechtlich und politisch abgeschlossen.

Londoner Schuldenabkommen

Zweifel sind hier erlaubt. Denn rechtlich ist gar nichts abgeschlossen. Beim Londoner Schuldenabkommen handelte der deutsche Bankier und Chef-Verhandler Hermann Josef Abs u.a. aus, dass die Frage, ob Deutschland den Staaten aus dem Zweiten Weltkrieg -hatte Hitler nicht fast alle Länder in Europa überfallen?-Wiedergutmachung leisten muss, aufgeschoben wird bis zu einem förmlichen Friedensvertrag. Den gibt es aber bis heute nicht, es gibt lediglich den Zwei-Plus-Vier-Vertrag im Rahmen der deutschen Einheit, der aber die Frage der Reparationen bewusst ausgelassen hat. Man frage den damaligen Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher. Es besteht also durchaus Gesprächsbedarf zwischen Berlin und Athen.

Es kommt nicht von ungefähr, dass ein Elder Statesmen wie Helmut Schmidt, der die Zeit miterlebt hat, das Thema Schulden anspricht und ein nötiges Investitionsprogramm für Griechenland vorschlägt, ein Programm, „das in seiner Größenordnung, auf die heutige Zeit übertragen, dem damaligen Marshallplan entspricht“. Deutschland, so Schmidt in der „Zeit“, müsste den „wesentlichen Teil dieses Investitionsprogramms finanzieren“. Warum Deutschland? Weil Amerika und die anderen Europäer, die schwer gelitten hatten unter der NS-Diktatur und dem von Hitler entfachten Krieg, der Bundesrepublik, die am Boden lag, weit entgegen kamen, indem sie der jungen Demokratie die Hälfte der Vorkriegs- und Nachkriegsschulden erließen. Rund 15 Milliarden Mark.

Das Wirtschaftswunder

Es war diese massive Hilfe, die Deutschland half, wieder auf die Beine zu kommen, es waren die Dollars der Amerikaner und die erlassenen Schulden, die der Bundesrepublik einen Boom bescherten, ein Wirtschaftswunder, das die Nachbarn wenig später neidisch machte. Natürlich spielten auch der Ost-West-Konflikt und die Vorherrschaft der Sowjets in Osteuropa und die von Moskau beherrschte DDR eine wesentliche Rolle. Der Westen brauchte ein starkes Westdeutschland als Bollwerk gegen den Kommunismus. Und ein ökonomisch erstarktes Deutschland war ein überzeugender Beweis dafür, dass das politische und wirtschaftliche System im Westen dem des Kommunismus überlegen war.

Darauf zielt Griechenland ab, darauf spekuliert Tsipras, wenngleich er weiß, dass sich die Dinge so leicht nicht übertragen lassen. Deutschland ist mit Griechenland nicht zu vergleichen, gewiss. Aber ein krankes Griechenland kommt von seinem Berg von Schulden nicht herunter und bedarf langer, sehr langer Unterstützung der anderen EU-Staaten.

Auch Tsipras muss liefern

Ein Weiteres bringt Helmut Schmidt in die Diskussion. Er lobt zwar Merkel und ihre abwartende Europa-Politik, beklagt aber die fehlende Klasse und den fehlenden Mut von Europas Spitzenpolitikern, ein Europa zu schaffen mit einer gemeinsamen Finanz-, Steuer- und Haushaltspolitik. Und weil alles mit allem zusammenhängt auch in Europa, Deutschland mit Frankreich und Polen, mit Russland und der Ukraine, und weil Tausende Flüchtlinge sich nach einem sicheren Hafen in Europa sehnen und sie unserer Hilfe bedürfen, verlangt der Altkanzler den Europäern mehr Solidarität ab, allen Europäern.

Man könnte das Thema gerade angesichts des Besuchs der englischen Königin in Deutschland auf Großbritannien und seine Rolle in Europa weiterdrehen, daran erinnern, dass es auf der Insel in wenigen Jahren eine Abstimmung geben soll, ob man denn in der EU bleiben soll. Da ist er wieder, der Egoismus, der auch in anderen Mitgliedsländern zu sehen ist. Nur nicht zu viel Souveränität an Brüssel abgeben, man fühlt sich schnell an Bayern und deren „Mia san mia“ erinnert. Jeder schaut auf sich und seine Vorteile und will davon nichts verlieren.
Natürlich muss auch Tsipras liefern und es wird nicht gehen, dass er nur Hilfe für sein Land einfordert, ohne selber einen Plan vorzulegen, mit dem Griechenland seine Probleme lösen kann.

„Aus Sorge um Europa“ nannte ein anderer Altkanzler, nämlich Helmut Kohl, sein jüngstes Buch. Die Sorge treibt ihn um wie auch Schmidt, dass Europa aus der Geschichte am Ende nichts lernt und jeder seiner Wege geht. Es fehlt eine gemeinsame Vorstellung von einem Europa. Und es fehlen die Politiker, die den Mut haben, einen solchen Weg zu gehen.

Print Friendly, PDF & EmailAusdrucken/PDF erstellen:
Teilen Sie diesen Artikel:
Instagram
Tags: EUEUROEurokriseGrexitGriechenlandHelmut SchmidtSchuldenabkommenSchuldendramaSchuldenkrise
Vorherigen Post

Zum virtuellen Wasser und Wasserfußabdruck. Teil 1

Nächster Beitrag

Kriminelles Chaos ist keine Folklore – Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Nächster Beitrag
Abgebranntes Feuerwerk und Böller

Kriminelles Chaos ist keine Folklore - Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Comments 1

  1. Alf says:
    10 Jahren ago

    Partei hin oder her……. ich hoffe, dass Helmut noch sehr, sehr, sehr lange unter uns weilt !………. auch wenn er selbst gar nicht so alt werden will……… ich verfolge Kommentare und habe Leute mit 56, mit 66 und mit 71 verloren ……..
    Helmut entäusch mich nicht !………
    ein Stück, ja ein Teil von Deutschland………bist Du….
    Helmut, welche Marke rauchst Du ?……….
    solange Du Dir den Arsch selber wischt und denken kannst…… solange sollst Du da bleiben……. Du hast Fans !…

    Antworten

Schreibe einen Kommentar Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaut mal hier

  • Justizskandal im Sauerland: Das von Charlotte Merz, Ehefrau von Bundeskanzler Friedrich Merz, geleitete Amtsgericht erließ einen rechtswidrigen Durchsuchungsbeschluss gegen eine junge SPD-Frau 08.09.2025
  • Geschichtsrevisionismus: Basteln an der „zweiten Geburt“ 15.4.2025
  • Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW - Sahras Knechte 22.2.2025
  • Sätze aus dem Wahlprogramm der AfD - und was sie bedeuten 18.2.2025
  • Kulturbegriff der AfD : Aufgeladen mit völkischer Ideologie 5.2.2025
  • Das Spiel der Lobbyisten und Politiker: Erik Ahrens – Ein tiefer Fall innerhalb der rechtsextremen Netzwerke 23.1.2025
  • Petition: Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk 3.1.2025

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.660 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

Werbung

[the_ad id="27291"]

Letzte Kommentare

  • Jochen Luhmann bei Ich kann das Wort „Reform“ nicht mehr hören
  • Anton Pöss bei Was nun Herr Merz, Herr Söder? Sie brauchen die Grünen, die sie beschimpft haben
  • Philipp bei Entfremdung zwischen Europa und USA
  • Dr. Karl-Heinz Klär bei Nein, diese Suppe ess‘ ich nicht! Die Europäer und der Trump-Plan

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.660 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

  • Trending
  • Comments
  • Neueste
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

18. März 2024
Alice Weidel, Elon Musk und Esel, Screenshot Tik Tok

ARD-Wahlarena – Weidels Lügen sind Methode

18. Februar 2025
Screenshots von TikTok_Accounts aufgestachelter Bauern oder AfDlern oder anderen "Empörern"

Aufruf zur Bauerndemo in Berlin, AfD-Anhänger und andere Rechtsextreme mobilisieren.

24. Oktober 2024
Feigenblatt

Alice Weidel: Das lesbische Feigenblatt und das Familienbild der AfD

1. Januar 2025
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

Screenshot ARD-Mediathek zur Sendung von Caren Miosga

Talk bei Miosga: Die Entlarvung der Sahra Wagenknecht

Kriegszerstörungen in der Ukraine

Ukraine: Verantwortungsbewusstes Handeln statt gefährlicher moralischer Überheblichkeit

Mauer in der NS-Ordensburg Vogelsang mit NS-Adler im Mauerwerk

Lasst Höcke regieren!

Glückschwein als Engel

Glück gehabt, Kanzler!

5. Dezember 2025
Darth Vader

Bayer, Monsanto und Glyphosat: Täuschen, tarnen und fälschen. Worüber berichtet wird und worüber nicht berichtet wird

5. Dezember 2025
Fragezeichen am Ende eines etwas gespentischen Waldwegs, Symbolbild für Angst und Unsicherheit

Gibt es die EINE Strategie gegen die AfD?

4. Dezember 2025
Plakat Klaus Staeck: Deutsche Arbeiter! Die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen

Vorwärts Millionäre – Euer Reichtum soll Lohn unserer Arbeit sein

3. Dezember 2025

BLOG DER REPUBLIK

Blog der Republik

Kategorien

  • Allgemein
  • Buchbesprechungen
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Politik
  • Wirtschaft

Kategorien

  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Standpunkte

Schlagwörter

AfD CDU Demokratie EU Frieden Merz NoAfD Rechtsextremismus Rechtsstaat Ukraine

© 2025 Blog der Republik.

Unser Blog lebt durch Sie!

Das Erstarken der Rechtsextremen und Rechtspopulisten in ganz Europa in den letzten Jahren und gerade jetzt bei der Wahl zum Deutschen Bundestag besorgt uns alle zutiefst. Denn diese Kräfte wollen die zentralen Werte unserer Gesellschaft in Frage stellen und Demokratie als Lebens- und Regierungsform zerstören. Dagegen treten wir aktiv ein und engagieren uns für eine freiheitliche, soziale und gerechte Demokratie.

Dazu brauchen wir die Unterstützung unserer Leser*innen. Möchten Sie dazu beitragen, dass der Blog der Republik weiterhin informativ bleibt und sich weiterentwickeln kann?

Bereits mit 5 Euro helfen Sie uns, hochwertigen Journalismus zu sichern und neue Inhalte für Sie bereitzustellen.
Ihre Unterstützung macht den Unterschied!

Jeder Beitrag zählt – sind Sie dabei?

Ja, ich möchte den Blog der Republik unterstützen.

Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!

© 2025 Blog der Republik