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Home Politik

Von historischen Helden über Terroristen in Richtung Friedenstüchtige

Philipp Sonntag Von Philipp Sonntag
10. Oktober 2025
Banksy Graffiti an der Mauer zur Westbanj

Seit heute dürfen wir feiern, zusammen mit den Betroffenen in Nahost. Es gibt Erleichterung und neue Hoffnung. Jetzt gilt es den Tiefpunkt von „Vertrauens-Bildenden Maßnahmen“ (VBM) der Kontrahenten zu verlassen, in Richtung eines „resilienten Friedens“. Diplomatisch wie emotional ist das die akut-globale Herausforderung.

Wie beginnen? Es gibt je 1001 märchenhafte Gründe, ein Land wie Israel als Demokratie zu loben, oder als Diktatur zu kritisieren. Überhaupt miteinander zu diskutieren war bis gestern „Gesinnungsverrat“. Politisch bleibt jegliche Bewertung ohne eigenen Einsatz irrelevant und ärgerlich, weil sie für die einen selbstverständlich, für die anderen unsinnig erscheint. Bisher durfte „instinktiv gewollt“ jede Meinung unwirksam „vom Winde verweht“ werden.

Das übliche „Gewohnheitsrecht“ kann jedes andere Recht brechen, und die (un)menschlichen Gewohnheiten sind schlecht. So konnten Gesetze, Rechte, ethische Vorgaben usw. laufend verletzt werden, Motto „get the job done“.

Über die Jahrhunderte gab es deutsche und jüdische Täter und Opfer in großer Zahl. Ihre Bekenntnisse sind fast kostenfrei erstellbar und abfragbar mit Hilfe von KI, ebenso sind sie menschlich nachvollziehbar mit der sich seit Jahrzehnten abzeichnenden nächsten Stufe nach KI, der KE (Künstliche Emotion).

Mit „Hilfe Gottes“ will Netanjahu jetzt Frieden schaffen. Allerdings die Götter in ihren „Heiligen Schriften“ sind teils launisch bis hin zu brutal. Gäbe es sie real, so wären sie und ihre Heerscharen von Dämonen die eigentliche Gefahr für uns Menschen. Sie bräuchten Therapie, wie schon 1966 von Joseph Weizenbaum mit ELIZA erprobt, einer Vorstufe von KE. Das war schon besinnliche faszinierende vorausschauende Software für Menschen.  Ein grobes Modell, „Cayenne“, hatte ich 1957 skizziert. Ich wollte damals wissen, wie Cyber-Konstrukte „an Gott glauben“ könnten und was das bedeuten könnte.

Akut umgekehrt: Was erwarten jegliche Götter von uns Menschen? Hölderlin meinte (Patmos): „Nah ist · Und schwer zu fassen der Gott. · Wo aber Gefahr ist, wächst · Das Rettende auch“. Mag sein derzeit nur marginal, und doch unerschütterlich lebendig. Für Opfer des Holocaust, wie für Überlebende, gelang zuweilen eine tröstliche Erinnerung an eine Synagoge, in der alle, inklusive „Streithansl“, liebevoll und friedlich miteinander umgingen. Oder mitten im Chaos eine hingebungsvoll improvisierende Mama in einer Küche. Formen von Frieden sind „eigentlich“ immer möglich, künstlerisch leicht ausmalbar. Da gibt es immer Unerschütterliche, die mitten in Chaos und Unfreiheit versuchen, eine neue, mehr als utopische Freiheit aufzubauen.

So der türkische Exil-Journalist Can Dündar, er besuchte seinen Auftragskiller „Kurtulus“, der sich jedoch geweigert hatte, den Mord auszuführen – in Argentinien im Gefängnis – und bekam Einblicke in einen Staat, der seine Schlinge immer weiter zuzieht. Durch das Gespräch mit ihm hat sich vieles bestätigt, was er vorher nur vermutet hatte. Das betrifft vor allem die „Zusammenarbeit zwischen kriminellen Mafiagangs, den Geheimdiensten und der Regierungselite in der Türkei.“ Dündar  versucht seine freiheitliche Einstellung zu bewahren, aber Träume lässt er für sich nicht zu.

Das Gegenteil, ethisch wie pragmatisch, sind zum Beispiel Terroristen, die als von außen suggerierte historische Helden starten, dann aber – zum Beispiel in einem deutschen Gefängnis – sich als seelischen Selbstmörder erkennen müssen, wenn sie wenigstens das schaffen.

Was hat am Ende Bestand? Warlam Schalamov berichtete aus dem sowjetischen Gulag:

„Was ich im Lager gesehen und erkannt habe. … (drei von 46 Erkenntnissen):

  1. Die außerordentliche Fragilität der menschlichen Kultur und Zivilisation. …
  2. Ich habe erkannt, dass der Mensch sich am längsten die Erbitterung bewahrt. Das Fleisch an einem hungrigen Menschen reicht nur für Erbitterung – allem anderen gegenüber ist er gleichgültig. … und
  3. Ich habe erkannt, dass man aus der Erbitterung leben kann.“

Netanjahu fand mehr als genug Gründe für Erbitterung. Er lebt selbst aus Erbitterung heraus – und er ist inzwischen ein Verursacher eben solcher Erbitterung. Ein politischer Streit wegen Netanjahu bleibt in Europa zumeist ein belangloser Bekennungszauber, weil selten mit zupackenden Aktionen verbunden. Oder einfach: mit Geldausgaben. Was wirkt, sind die von Netanjahu selbst verursachten Anstöße:

  • Er traumatisiert laufend in Nahost Kinder, darunter mehr spätere Terroristen, als er bzw. seine Nachfolger je töten könnten.
  • Sein Risiko: er kann in die Geschichte eingehen als derjenige, der vor und nach 2023 die Judenverfolgung für nochmal 2.500 Jahre stark provoziert und womöglich de facto verursacht hat. Die meisten Nationen in der UNO empfinden das lauthals genau so. Mit dabei sind die stärksten Nationen, wenn auch mehr so stillschweigend.
  • Seine einzige Chance auf Sicherheit wäre: Er müsste beginnen zu versuchen, mit diplomatisch auch die Gegner ansprechenden VBM, also echten  „Vertrauensbildende Maßnahmen“, Kontakte aufzubauen. Das könnte gelingen, soweit solche Kontakte spürbar (!) taktisch ehrlich sind, dabei zugleich moralisch einwandfrei, gesinnungsmäßig für die Palästinenser als Opfer überzeugend, begleitet von ebenso pragmatischer wie wohlwollender Wiedergutmachung.

Weitere Voraussetzung für Gaza: Auch die Palästinenser müssten VBM gleichwertig, dabei ehrlich (die eigenen Schadtaten nicht leugnend) leisten. Die Sackgasse: Viele Diktaturen werden aufrechterhalten, durch Militär, Polizei, Geheimdienste usw. deren Mitglieder eines klar vor Augen haben und halten: Sobald sie nachgeben, gar sich entwaffnen lassen, werden sie gelyncht, mag sein legal oder nicht, auf jeden Fall legitim. Juden verhalten sich in solchem Kontext ähnlich wie nahezu alle anderen Menschen – womöglich etliche aus eigener Historie besonders einfühlend. Global, da können sich global nur wenige Männer so etwas vorstellen wie einen befreienden Frieden, noch weniger ihn vorbereiten und aufbauen.

Wohlwollen kann eines Tages das Zauberwort für Frieden sein. Viele Frauen, vor allem Mütter könnten Frieden gut vorbereiten und leisten. Beispiele sind etliche jüdische und ebenso palästinensische Künstlerinnen – plus teils geradezu „feminine Künstler“. Sie können in der Küche so großzügig wie gerade möglich für die Familie kochen, alle pflegen – soweit wir Männer sie lassen. Es geht, sogar die Taliban erlauben boomende „Kosmetik-shops“.

Gut ausgebildete, moderne Frauen geben Hoffnung. Bei den akuten Friedensverhandlungen in Ägypten für Gaza fehlte ihre grundlegend friedensfähige Rolle offenbar „nicht ganz“.

Etwas neues, wie „Kipppunkte zum Frieden“ (!) gab es historisch vereinzelt, jedoch selten. Es gilt jetzt die Vorbedingungen dafür ebenso systematisch wie empathisch hingebungsvoller zu erforschen. Es gilt sie wissenschaftlich wie politisch stärker ins Bewusstsein aufzunehmen – und zu erproben.

Wer so wie der Philosoph Hanno Sauer meint zu erkennen: „Es wird nie eine klassenlose Gesellschaft entstehen“ und „… den Menschen bleibe wenig anderes übrig, als vor dem Kapital zu kapitulieren“ (Tagesspiegel 29. September 2025, S. 12), der hätte Grund genug sich selbst mal zur Erbitterung aufzuraffen. Vielleicht könnte er einen Durchbruch, einen Tunnel in Richtung friedliche Befreiung finden. Ähnlich wie es den drei Nobelpreisträgern der Physik gelang – nämlich für Elektronen völlig überraschende „Tunnel durch Barrieren zu bohren“ um sie zu befreien. Nur eben, akut brauchen wir Befreiung für uns Menschen trotz enormer Barrieren. Wer das schafft, sie oder er oder beide in einem Team, die Friedenstaube persönlich würde den Nobelpreis überreichen.

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