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Von wegen Titelverteidigung – Gegen Schweden ein erstes Endspiel

Alfons Pieper Von Alfons Pieper
18. Juni 2018
Fußball WM 2018

 

Von wegen Titelverteidigung! Den deutschen Fußballern schlottern nach dem blamablen und hochverdienten 1:0 der Mexikaner über die Löw-Elf die Knie. Sie hätten, wenn sie ein wenig Pech gehabt hätten, auch höher verlieren können, ein 3:0 war genauso möglich. Und ein Gegentor lag nicht in der Luft. Mexiko war klar besser, schneller, aggressiver und konnte den verwöhnten Kickern aus Deutschland auch in konditioneller Hinsicht Paroli bieten. Und schon stehen die Deutschen mit dem Rücken zur Wand. Nach dem Sieg von Schweden über Südkorea folgt am Wochenende ein erstes Endspiel gegen Schweden. Wenn die Deutschen so behäbig auftreten, Zweikämpfe scheuen, Fehlpässe am laufenden Band liefern, sich solche Lücken im Mittelfeld und in der Abwehr auftun wie gegen die Mexikaner, dann…

Der jüngere Zeitgenosse wird sich nur ungern an das Spiel gegen Schweden 2012 erinnern, als die Spieler aus Skandinavien schon 4:0 zurücklagen und die Deutschen am Ende mit einem 4:4 zufrieden sein mussten. Im Tor stand Manuel Neuer, in der Abwehr verteidigten Philipp Lahm, Mertesacker, und Boateng, Kross spielte im Mittelfeld neben Özil und Thomas Müller und im Sturm standen immerhin Klose und Reus. Sechs der damaligen Kicker gehören auch heute zum Stammpersonal von Trainer Löw. Die Schweden sind für ihre Kampfstärke bekannt, ihre Laufbereitschaft. Sie geben so leicht keinen Ball verloren. Und ein Techniker wie Kross wird erneut damit rechnen müssen, dass ihm ein Schwede auf den Füßen steht. Das wird kein Spaziergang.

Ja, robust waren sie immer, die schwedischen Fußballer. Unvergessen die WM 1958 in Schweden, 13 Jahre nach Kriegsende. Beliebt waren die Deutschen damals noch nicht, nicht nur in Schweden gab es große Vorurteile gegen die Bundesrepublik. Die deutschen Kicker wurden in Skandinavien mit Panzern verglichen, als Kriegsfußballer beschimpft. Auch damals waren sie Titelverteidiger. 1954 hatte die Mannschaft um Fritz Walter und unter dem Trainer Sepp Herberger die Ungarn im Endspiel völlig überraschend mit 3:2 besiegt. Man erinnert sich gern an die Szene, wie der Ball von Schäfer zu Rahn kam, wie  der Reporter Zimmermann in der Rundfunkübertragung schilderte, „Rahn müsste schießen, Rahn schießt, Toor,“ schreit Zimmermann, Toor. Der Mann kriegt sich gar nicht mehr ein. Später erhob er den deutschen Torwart Toni Turek zum Fußballgott.

Als Juskowiak vom Platz flog

Helmut Rahn, der Essener Rechtsaußen, war 1958 in Göteborg auch wieder dabei, Fritz Walter ebenso wie Hans Schäfer und Horst Eckel, es war die erste WM für den Star von morgen, Hamburgs Uwe Seeler. Feindseligkeiten, Gehässigkeiten machten die Stimmung vor dem Halbfinale aus, Heja-Rufe begleiteten die Angriffe der Schweden, laute Heja-Rufe. Ein giftiges Spiel mit vielen Ruppigkeiten. So wurde Fritz Walter schwer gefoult, er musste den Platz verlassen und beendete danach seine internationale Karriere. Ein- oder Auswechselspieler waren damals noch nicht erlaubt, also musste Deutschland mit zehn Mann weiterspielen. Dann wurde der Düsseldorfer Verteidiger Juskowiak vom Platz gestellt. Sein schwedischer Gegenspieler, Kurt Hamrin, hatte ihn attackiert und Juskowiak hatte sich revanchiert. Mit neun Spielern hatte man keine Chance gegen eine leidenschaftlich spielende und von schwedischen Fans angefeuerte und nach vorn getriebene Schweden-Elf. 3:1 gewannen die Gastgeber.

Dem ungarischen Schiedsrichter Istvan Zsolt wurde später vorgeworfen, die Deutschen verpfiffen zu haben. Die deutsche Boulevard-Presse vermutete hinter der Benachteiligung der Deutschen eine späte Rache für die Niederlage der Ungarn im Endspiel bei der WM 1954 im Berner Wankdorf-Stadion. Damals galten die Ungarn als weltbeste Mannschaft, die jahrelang kein Spiel verloren hatte. Ausgerechnet im Endspiel kassierten sie die erste Niederlage. 1958 waren viele Stars der Ungarn nicht mehr dabei, sie waren nach dem Aufstand 1956 ins Ausland geflohen und kickten nicht mehr für Ungarn, darunter Puskas, Koscis, Czibor. Während Herberger sich sportlich zeigte und den Schweden zum verdienten Sieg gratulierte, verlor DFB-Präsident Peco Bauwens die Contenance, er sprach von Volksverhetzung und betonte: „Nie wieder werden wir dieses Land betreten, nie wieder gegen Schweden spielen.“

Die Gemüter beruhigten sich mit der Zeit. Bei der WM 1974 in Deutschland besiegte die deutsche Mannschaft um Franz Beckenbauer, Gerd Müller und Sepp Maier die Schweden mit 4:2. Deutschland wurde nachher durch einen Sieg über Holland Weltmeister. Und einige Medien sahen im Sieg über Schweden eine späte Rache für Göteborg.

 

Das alles wird nicht passieren, die Beziehungen zwischen den Ländern, den Menschen, den Offiziellen sind freundschaftlich geprägt, Gott sei Dank. Ressentiments gehören der unsäglichen Vergangenheit an. Was aber nicht bedeutet, dass die Deutschen sich auf dem Platz ausruhen könnten. Die Schweden werden ihnen alles abverlangen. Denn kampfstark sind sie immer noch und geben sich so leicht nicht geschlagen. Man denke nur an das Unentschieden vor ein paar Jahren. Manuel Neuer wird sich erinnern.

Bildquelle: pixabayx, Gellinger, CC0 Creative Commons

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Tags: DeutschlandDFBFußballFußball-WMFußballgeschichteSchwedenVorrundeWM Russland
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