Hintergründige Aufklärung im spannenden Krimiformat
Bereits 2013 hatte Wolfgang Schorlau seinen wie immer zuverlässig recherchierten Kriminalroman bei Kiwi veröffentlicht, also vor mittlerweile sieben Jahren. Schon damals war der Schock groß, vor allem für jene LeserInnen, die eigentlich die Gefahren des unbändigen Fleischkonsums lieber verleugneten.
Und jetzt?! Und jetzt werden wir eingeholt von entsetzlichen Tatsachen aus den ganz realen Zumutungen der killing fields hierzulande, da gibt es kein Vertun. In seinem siebten Roman „Am Zwölften Tag“ gerät der Sohn Jakob Dengler mit seiner Clique von Tierschützern in die brutalen Fänge der mafiösen Fleischindustrie aus Deutschen Landen. Genauestens wird den Lesern geschildert, wie entsetzlich grausam es in der Massentierhaltung zugeht, wie der Fetisch der „Stückzahlen“ realisiert wird, die kolossale Ausbeuterei der schutzlosen ArbeiterInnen aus Osteuropa.
Ja, es kann zumindest demjenigen ziemlich übel werden, der bis jetzt die eiskalten und ekelerregenden Fakten seines tagtäglichen Fleischkonsums verdrängt und beschönigt.
Dennoch: im Sinn unser aller Verantwortlichkeit für unser Tun und Lassen – die Romane des Wolfgang Schorlau klären uns nachhaltig auf, und schließlich lebt es sich gesünder, an Leib und an Seele, wenn wir weniger auf Kosten anderer Mit-Geschöpfe – Menschen und Tiere – unserem so genannten Wohlstand frönen.
Ein etwas weniger heftiger Krimi von Wolfgang Schorlau ist vor 3 Monaten erschienen, diesmal über die Mafia in Süditalien und ihren brutalen Auswirkungen im ganzen Land, neuerdings mit einem sizilianischen Commissario als Protagonisten, der nach Venedig fliehen muss. „Der freie Hund“ wurde von Wolfgang Schorlau im Verein mit seinem italienischen Freund Claudio Caiolo verfasst. Beide Bücher erschienen bei Kiepenheuer & Witsch: 9,99 € und 16,- €
Bildquelle: Pixabay, Bild von Lynn Greyling, Pixabay License
'„Wir essen die Angst der Tiere mit!“ Dr. Alfred Döblin' hat keine Kommentare
Als erste/r kommentieren