Große Aufmerksamkeit bekam die Schülerin Greta Thunberg aus Stockholm, als sie kurz vor den schwedischen Parlamentswahlen begann, jeden Freitag die Schule zu schwänzen, um dann vor dem Parlament für den Klimaschutz zu demonstrieren. Weltweite Bekanntheit erlangte sie dann durch ihre Rede beim UN-Klimagipfel in Kattowitz.
Hier ihre kleine markante Rede an die Weltpolitik beim Klimagipfel 2018 in deutscher Übersetzung:
„Mein Name ist Greta Thunberg. Ich bin 15 Jahre alt und komme aus Schweden. Ich spreche im Auftrag von Climate Justice Now. Viele Menschen glauben, dass Schweden nur ein kleines Land ist und es nicht wichtig sei, was wir tun. Ich aber habe gelernt, dass man niemals zu klein ist, um einen großen Unterschied machen zu können. Wenn ein paar Kinder es schaffen, Schlagzeilen auf der ganzen Welt zu bekommen, indem sie einfach nicht zur Schule gehen, dann stellen Sie sich mal vor, was wir alles erreichen könnten, wenn wir es wirklich wollten. Aber um das zu tun, müssen wir Klartext reden, egal, wie unangenehm das auch ist.
Sie reden nur deswegen vom ewigen Wirtschaftswachstum, weil Sie Angst haben, unpopulär zu sein. Sie sprechen immer nur davon weiterzumachen, mit denselben schlechten Ideen, die uns in diese Misere gebracht haben. Dabei wäre es das einzig Sinnvolle, die Notbremse zu ziehen. Sie sind nicht erwachsen genug, um das so zu formulieren. Selbst diese Bürde überlassen Sie uns Kindern. Mir geht es nicht darum, bekannt zu sein. Mir geht es um Klimagerechtigkeit und um einen lebenswerten Planeten. Unsere Zivilisation wird für die Chancen einer kleinen Gruppe von Menschen geopfert, die immer mehr Geld verdienen wollen. Unsere Biosphäre wird geopfert, damit reiche Menschen in Ländern wie meinem in Luxus leben können. Es sind die Leiden der Vielen, die für den Luxus der Wenigen bezahlen.
2078 werde ich meinen 75. Geburtstag feiern. Wenn ich Kinder habe, werden sie vielleicht den Tag mit mir verbringen. Vielleicht werden sie mich nach Ihnen fragen. Vielleicht werden sie fragen, warum Sie nichts unternommen haben, obwohl noch Zeit dazu war. Sie sagen, dass Sie Ihre Kinder mehr als alles andere lieben, aber gleichzeitig stehlen Sie ihnen ihre Zukunft vor den Augen weg. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem Sie beginnen, sich auf das zu konzentrieren, was getan werden muss und nicht was politisch möglich ist, wird es keine Hoffnung geben.
Wir können eine Krise nicht lösen, ohne sie als eine Krise zu behandeln. Wir müssen die fossilen Brennstoffe im Boden lassen. Wir müssen den Fokus auf Gerechtigkeit lenken. Wenn es unmöglich ist, Lösungen im bestehenden System zu finden, sollten wir das System an sich ändern. Wir sind nicht hierhergekommen, um vor Weltpolitikern darum zu betteln, dass sie sich kümmern. Sie haben uns in der Vergangenheit ignoriert und Sie werden uns wieder ignorieren. Uns gehen langsam die Ausreden aus, uns läuft die Zeit davon! Wir sind hierhergekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass ein Wandel kommen wird, egal, ob Sie es wollen oder nicht. Die wirkliche Macht gehört den Menschen. Vielen Dank.“
So – und was TUN Wir? Erkennen wir auch den globalen Turbo-Kapitalismus als die wesentliche Ursache von so viel sinnloser Zerstörung durch viel zu viel Wachstum von Unnötigem? Quasi wie eine zweite Natur-Gewalt beherrscht uns global ein entgrenztes Wirtschafts-System durch permanente Spiralen der Beschleunigung. Dieses irre Immer-Schneller-System ist deshalb so schwer aufhaltbar, weil es in seiner Eigendynamik für einzelne Menschen nicht begreifbar ist. Wie der süße Brei im Märchen läuft da was über, und erstickt uns allmählich. Manche Erdenbewohner hoffen auf Wunder durch Überfluss. Dennoch – es dämmert immer mehr Menschen: statt Wohlstand für Alle – Abgespeist werden Viele durch so oft unnötige und gefährliche Dinge, die zum Essen, die zum Trinken, die zum Zeit vertreiben, Gifte jeglicher Couleur. Wie sang einst Nina Hagen; „Ich kann mich gar nicht entscheiden, ist alles so schön bunt hier!“ Lauter „Angebotsdrogen“, Gewinne aus dem weltweit lukrativen Turbo-Geschäftsmodell erzielen Wenige, Hauptsache, die „Stückzahl“ stimmt. – Jedoch: verraten und verkauft sind Wir, die willigen „Endverbraucher“.
Aber – wer will das eigentlich???
Wir sind doch ganz Viele, wir KUNDEN. Wir könnten doch auch kundig ! – NEIN sagen! DEUTLICH! Wir könnten doch KONKRET uns verweigern gegenüber dem Plastik-Plunder, eine gemeinsame Haltung sichtbar an den Tag legen, darauf bestehen: wir wollen ja kaufen, wir wollen uns gut ernähren, wir wollen informiert sein, wir wollen gesunde Luft atmen, wir wollen uns FREUEN, gemeinsam. Das ist unser gutes Recht!
WAS Brauchen Wir Wirklich? Was ist ein sinnvolles Produkt?
Auf jeden Fall eines, wo die Öko-Bilanz stimmt, und was die körperlich anstrengende Arbeit erleichtert. Zum Beispiel: Waschmaschinen und auch Spülmaschinen! Und gute Rollstühle und praktische Kinderwagen, und Aufzüge für die Kleinen und die Schwächeren. Ja, und digitale Geräte, aber doch keine Zeitvernichtungs-Maschinen, die jede Menge armselige Autisten übrig lassen, im Kopf künstlich krank gemacht. Leopard 2 – Panzer braucht eigentlich Kein Mensch! Also weg mit den milliardenschweren todbringenden Waffen! Als Kanzlerin Merkel 2009 begeistert vom „Wachstumsbeschleunigungsgesetz“ schwadronierte, konnten kluge Bundesbürger mit Entsetzen an unheilbare Krebskrankheit denken und sich mit Grausen abwenden von so ekliger Ignoranz einer machtfixierten Natur-Wissenschaftlerin.
Liebe Leute hier: überlegt mal – Jeder Tag hat 24 Stunden, die hat Jeder von uns zur Verfügung. Jeden Tag, welch schöne Spiel-Räume! Bitte denkt nach – was ist sinnvoll und vergnüglich, was brauche ich, z.B., wenn ich morgens aufstehe…? Wirklich so ein supertolles süßliches Deo, wie im gebieterischen Werbespot angepriesen? Wirklich so eine knallbunte Plastikzahnbürste, deren Stiel – unkaputtbar – und in irrsinnigen Mengen nach 2 Monaten auf den Müll fliegt? Es reicht doch, bloß das Bürstchen auszutauschen! Nicht zu schweigen – aber das wissen wir ja inzwischen schon – die Becher, die Alukapseln, die ausgelaugten Weichbrötchen mit den geschmacksverstärkten Fleischresten…Aber – wer soll das verschlingen, und dann die Klappe halten? Na, vor allem die so genannten bildungsfernen Schichten mögen sich gefälligst zufrieden geben, oder wie?
Okay, hier im blog sind ja schon die Vernünftigen versammelt. Aber: wir sollten reden! Reden auch mit denen, die sich tagtäglich mit so höchst bescheuerten Gegenständen und Junkfood und flatrates so in einer vermeintlichen Komfortzone bequem und anpasserisch eingerichtet haben, nach dem billigen Motto: „Ich kaufe, also bin ich!“ Und auch mit denen, die sich wenig aussuchen können, den Nichtprivilegierten – denn – es ist auch eine Frage des Geldes! Es gibt sie inzwischen wieder – die motivierten Bürger*innen, die sich in Gruppen zusammentun, zivilgesellschaftlichen Widerstand organisieren und aktiv sich öffentlich munter bemerkbar machen und sich vor Ort gerne engagieren. Inzwischen nehmen mehr Menschen ihre Verantwortung wahr als Käufer*innen, denn wir können durchaus mit-bestimmen, was wir gerne kaufen, und eben nicht solche toxischen Unmengen, und was wir als ungesund, klimafeindlich und überflüssig in Zukunft in den Regalen liegen lassen. Eine spürbare Konsum-Verweigerung der bisher braven Kundschaft wollen doch die profitgierigen Turbos nicht hinnehmen , wenn es immer mehr kritische Verbraucher*innen werden – und die Konzern-Herren werden das knallbunte Sortiment ändern – qualitativ und quantitativ ändern. Daher unser Appell – gehen wir zusammen vor die Läden, reden wir Tacheles mit den Geschäfts-Führern, kaufen wir nur das Gute, und die Hersteller und die Händler werden sich endlich besinnen! Überhaupt Kein Mensch möchte doch untergehen!
Bildquelle: wikipedia, Screenshot aus Video zum Artikel Greta Thunberg, aufgenommen in Brüssel
'Die wunderbare GRETA und die Hellsicht der Pubertät – Ein Appell zum Neuen Jahr an uns Alle!' hat 2 Kommentare
2. März 2019 @ 15:29 Dirk A. Hiller
Idee ist toll, doch eben sowenig die Menschen sich jemals auf Gleichheit einigen konnten, werden die Reichen (Herrscher) etwas von den geraubten Gewinnen abgeben!…
Ich finde es trotzdem toll, dass die Jugend versucht, etwas zu ändern, wie immer stirbt die Hoffnung zu Letzt, doch wie immer ein großes „Aber“ leider ist es verschwendete Energie, denn es liegt in der Natur der Menschheit die Welt zu zerstören. Im Kleinen sind es die Bekloppten, die fast 100 Mal am Tag ihr Handy nutzen und damit die Natur mit gefährlichen Funkwellen zerstören. Diese Ignoranten die fast ausschließlich verseuchtes Essen kaufen und damit die Natur vergiften. Dann ihre Flugabgase auf 10.000 m für Jahrhunderte hinterlassen und sich vermehren als wenn die Erde unbegrenzt mitwachsen könnte. Zusätzlich zur Dummheit der Massen kommen noch die „großen“ Verbrecher dieser Welt, die Gangster aus der politischen und wirtschaftlichen Elite, denen es nur um ein wachsendes Vermögen geht. Solange wir die … weiter machen lassen, wird ihr negativer Einfluss die Spirale der Zerstörung immer schneller drehen lassen, denn man verdient z.B. an Zerstörung, oder am Krieg viel mehr als am Frieden!
Dirk A. Hiller Winsen an der Aller
(Durch die Redaktion gekürzt)
11. März 2019 @ 16:54 Nichtauchdasnoch
Die wunderbare Greta? Naja.
Ihr Anliegen ist grundsätzlich ehrenwert. Ob ihre Auftritte aber wirklich Verbesserungen bewirken können, muss kritisch hinterfragt werden dürfen
Ihre generellen Forderungen finden sich nahezu gleichlautend in den Programmen aller Parteien außer der AfD wieder. Das Bekenntnis zu einer intakten Ökologie und einer Verminderung des CO2-Ausstoßes ist längst Allgemeingut geworden. Die protestierenden Schüler rennen also offene Türen ein. So konnte es geschehen, dass die Bundeskanzlerin auch zu diesem Thema mit ihren Händen eine Raute formte und Zustimmung äußerte.
Schat man genauer hin, so finden sich auf der Website von Fridays for Future teils haarsträubend pauschale Aussagen:
„Doch unsere Politiker*innen unternehmen nichts, um diese Klimakrise abzuwenden.“
– Das EEG ist „nichts“?!
„Wir fordern von der deutschen Regierung mehr Klimaschutz und den Kohleausstieg – und zwar nicht erst in zehn Jahren!“
– Wer soll dann die Versorgungslücke schließen – etwa die Kernkraftwerke?
Die Forderungen von Fridays for Future sind unausgegoren und unkonkret. Es handelt sich um Wohlfühlveranstaltungen für junge Menschen, die sicher das Gute wollen, aufgrund ihrer Unerfahrenheit aber noch nicht wissen, dass es ohne Kompromisse halt nicht geht.
Damit gibt es für die Forderungen der Demonstranten keine Adressaten. Absolut niemand wird sich angesprochen oder gar zu konkreten Handlungen aufgefordert fühlen. Es ist zu erwarten, dass auch diese Protestbewegung mangels konkreter Ziele öffentlichkeitswirksam im Sande verläuft – nicht anders als Occupy, Blockupy, Aufstehen und wie sie alle heißen.
Warum haben die Schüler sich nicht die Mühe gemacht, konkrete und erfüllbare Forderungen zu formulieren, z.B.
* Die Höchstgeschwindigkeit von SUV auf 120 km/h begrenzen – damit weniger ökologische Ignoranten automobile Dinos kaufen
* Progressive Strompreise – damit die Energiewende nicht überwiegend von Geringverdienern finanziert werden muss
* Kerosin endlich besteuern – um den Flugverkehr nicht länger zu subventionieren
* mehr Güter auf die Bahn
etc. pp.
Meinen Sie nicht auch, dass 15- und 16-jährige Schüler das bereits hinbekommen sollten?