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Spiel und Spaß bei der Bahn

Friedhelm Ost Von Friedhelm Ost
21. März 2016
Deutsche Bahn Hauptverwaltung

Die Herausforderungen der Deutschen Bahn AG sind wahrlich riesig. Das gilt für den Personenverkehr ebenso wie für den Güterverkehr. Zum einen müssen Milliarden in neue Technologie, Bahnhöfe und in das Netz investiert werden, zum anderen muss die Bahn einfach attraktiver werden.

Pünktlichkeit zählt!

Vor allem im Personenverkehr sind größere Anstrengungen erforderlich, um Pünktlichkeit zu garantieren. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben! Wer als Passagier auf die Bahn setzt, muss immer wieder erleben, dass er Anschlusszüge nicht erreicht, dass er zu spät zum Arbeitsplatz kommt, dass er vereinbarte Termine am Zielort nicht einhalten kann. Die Zeiten der verspäteten Züge gerade im Personennahverkehr sind ein ständiges Ärgernis. Viele Millionen Personen würden allzu gern vom Auto, mit dem sie zur Arbeit fahren und insbesondere in den Ballungsregionen nahezu täglich im Stau stehen, auf die Bahn umsteigen, wenn sie denn wirklich fahrplanmäßig verkehren würde.

Teure Bahnfahrten

Viele Millionen würden auch längere Fahrten gern mit der Bahn machen, doch schrecken die inzwischen hohen Fahrpreise ab; vor allem wenn Familien mit Kindern per Bahn reisen, ist das im Vergleich zur gemeinsamen Tour im Auto ein teurer Spaß. Recht komfortabel ist das Bahn-Angebot mit den ICE-Zügen. Allerdings gibt es dabei immer wieder Ärger mit der Zug-Reihung. Vor allem ältere oder behinderte Menschen tun sich schwer, auf den Bahnsteigen zum Spurt anzusetzen, um den von ihnen gebuchten Platz im zuvor auf ihrem Billet aufgeführten Wagen zu erreichen. Der Service in den ICE-Zügen ist durchweg gut und freundlich; auf längeren Strecken kann die Fahrt mit der Bahn entspannt und erholsam sein, auch wenn bei hohen Geschwindigkeiten in manchem Tunnel die Handy-Telefon-Verbindung einige Male zusammenbricht.

Auch Bahn-Kunden sind Könige

Recht unterschiedlich scheint zudem die Qualifizierung der Zugbegleiter auszufallen: Die einen bieten mit rechtzeitigen Durchsagen den Fahrgästen solide Informationen zu Ankunftszeiten, Verspätungen, Umsteigemöglichkeiten und Anschlusszügen, die anderen haben offenbar noch keinen Sprachkurs machen können. Etwas mehr Dienst und Hilfsbereitschaft für ihre Kunden, die bekanntlich „Könige“ sein sollten, könnte die Bahn auch auf Bahnsteigen und im Bahnhof selbst noch bieten. Bekanntlich altert die deutsche Bevölkerung; darauf sollte die Bahn sich einstellen und zum Beispiel beim Ein- und Aussteigen älteren Herrschaften helfen, vor allem wenn diese mit etwas schwererem Gepäck reisen. Gepäckträger an Bahnhöfen sind kaum noch zu finden, sodass auch für ältere Fahrgäste Wege zu anderen Geleisen beim notwendigen Umsteigen beschwerlich sind. 80jährige oder auch etwas Jüngere tun sich nicht leicht, viele Treppen mit einem Koffer an der Hand bequem zu bewältigen.

Basteln und Vorlesen für die Kleinen

Spiel und Spaß wird es nun für die Kinder geben: Mit Beginn der diesjährigen Osterferien testet die Bahn AG im Fernverkehr – ICE und Intercity – neue Konzepte. Bahn-Chef Rüdiger Grube setzt auf ein Betreuungsangebot für die Kleinen. Über solche Bespaßung werden sich gewiss auch die Eltern freuen. Sie können die Fahrt in aller Ruhe und Beschaulichkeit genießen, während sich erfahrene und geschulte Kinderbetreuer dem mitfahrenden Nachwuchs widmen. Dem jüngsten Bahnkunden wird freitags, samstags und sonntags ein kurzweiliges Unterhaltungsprogramm mit Kinderschminken, Basteln und Vorlesen geboten. Ein Testlauf dafür hat es bereits 2015 gegeben: 3.500 Kinder haben daran teilgenommen und in den Zügen gespielt und gebastelt. In den Intercity- und ICE-Zügen waren im vergangenen Jahr insgesamt 132 Millionen unterwegs – viele mit Kindern, die meisten jedoch ohne Kinder.
Nichts ist gegen diese neue Qualitäts-Offensive der Bahnspitze einzuwenden. Die Pflege der jüngsten Kunden bietet beste Chancen für die Zukunftssicherung. Wer heute zum Beispiel auf der Strecke von Düsseldorf nach Freiburg etwas Hübsches bastelt oder die Geschichte von Jim Knopf vorgelesen bekommt, der wird in den noch verbleibenden 7 oder 8 Jahrzehnten der Bahn die Treue halten. Den vielen Millionen erwachsenen Reisenden von heute sollte sich die Qualitätsinitiative der Bahn AG auch mit viel Herzblut und guten Aktionen widmen. Denn noch bringen sie die mitreisenden Kinder auf die Schiene. Es lohnen also alle Anstrengungen, auch die erwachsenen zahlenden Kunden bestens zu betreuen und deren Bahnfreuden noch zu steigern.

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Tags: BahnBahnhöfeBahnvorstandDeutsche BahnInvestitionenKundenzufriedenheitTechnologieVersäumnisse
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