Gustav Heinemann

Mein kleines Lamento zum 12. Februar 2017.: Der schöne Tagtraum von Rot-Rot-Grün. Nach der Wahl eines Sozialdemokraten zum Bundespräsidenten hoffentlich aller BundesbürgerInnen.

Und wenn jetzt die zukünftigen Koalitionäre sich bitte mal besinnen und konstruktiv öffentlich in einem vernünftigen Konsens auftreten könnten – es wäre ermutigend. Ein munteres Aufatmen könnte sich hörbar machen in unserer demokratischen Republik:
Alle drei Parteien räumen selbstkritisch zumindest je einen politischen Fehler in der Vergangenheit öffentlich ein:

Heute zunächst: Die Sozialdemokratie:
Die SPD sollte unbedingt mitteilen, dass Hartz IV insgesamt ein gravierender Fehler war, der viele BürgerInnen in deren persönlicher Lebensqualität fahrlässig missachtet und in ihrer je individuellen Lebensplanung ignoriert hat.

Scharfmacher-Partei AfD

Ich gehe davon aus, dass die Agenda 2010 eine fatale Voraussetzung für den Stimmenzuwachs der hetzerischen Scharfmacher-Partei AfD war. Auf den wesentlichen Unterschied – konstruktive Kritik hier oder blindwütiger Hass dort – sollten wir in der Zivilgesellschaft unbedingt Wert legen und so eine deutliche Haltung an den Tag legen!

Es reicht also keinesfalls, jetzt von sozialer Gerechtigkeit nur zu schwärmen, Nein, konkrete Vorschläge müssen jetzt gemacht werden, auf deren Realisierung sich die BürgerInnen verlassen können. Auch, wenn es denkbar einfach klingt: Martin Schulz sollte ihnen sein Wort geben! Erst wenn sich auch die Unteren ernst genommen fühlen können, wenn sie gehört und gesehen werden, kann eine Aufbruchsstimmung entstehen. Jeder Mensch braucht eine sinnvolle Resonanz, so können wir motiviert sozial verträglich handeln.

Zweierlei Maß ist immer ausgrenzend, und keiner möchte ein Loser sein. Der ach so cool berechnende CSU-Stratege Scheuer zeigt doch immer wieder, wie man es falsch macht: Bei Anne Will redete er entlarvend vom „Wähler-Markt“! Von dort will er sich die Rechtsextremen wieder heim holen. Fürchterlicher Faux Pas. Ja, Herr Scheuer, das klang ziemlich hohl, es geht Ihnen ums profitable Geschäft, um die bloße Gewinnquote Ihrer Partei. Da geht kein Wärmestrom aus von Ihrer Sprache, eine sinnenfrohe Demokratie lebt jedoch von „der Zärtlichkeit der Vernunft“.

Bildquelle: Wikipedia, Bundesarchiv Bild 146-2007-0037

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Die Theater-, Film- und Literaturkritikerin schreibt für diverse Zeitungen und arbeitet für den öffentlich rechtlichen Rundfunk. Sie promovierte über Erich Kästner, lehrte an der Universität Marburg, arbeitete als Dramaturgin und machte Dokumentarfilme für den WDR und andere ARD-Sender. Redaktion und Ko-Autorin der Günter Lamprecht-Biographie "Und wehmütig bin ich immer noch." Ihr wundervolles Motto zu unserem Humanistischen Grundkonsens: "DEMOKRATIE - die bunte Freiheit, mit gleichen, klar geordneten Spiel-Regeln für Alle!" 2016


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