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Die Geldflut wird noch größer! – EZB gibt noch mehr Gas –

Friedhelm Ost Von Friedhelm Ost
11. März 2016
EZB 2014

Was die Europäische Zentralbank (EZB) gerade beschloss, hat wirklich eine historische Dimension. Denn sie flutet die Geldmärkte mit so viel Liquidität, wie es sie wohl noch nie gegeben hat. Der Leitzins, zu dem sich Banken und Sparkassen Geld bei der EZB beschaffen können, liegt nun bei 0 Prozent. Kreditinstitute, die Geld bei de EZB parken, müssen nun dafür einen Strafzins in Höhe von 0,4 % bezahlen.

Die EZB schafft damit monetäre Rahmenbedingungen, die zum einen die Inflationsrate in Richtung 2 % bringen soll. Denn die Furcht vor einer Deflation steckt den Zentralbankern tief in den Knochen. Die geldpolitische Flut soll zudem das bislang viel zu schwache Wirtschaftswachstum stärken. Im laufenden Jahr dürfte es in allen Euroländern gerade einmal 1,4 % erreichen. Die Inflationsrate pendelt derzeit um die Nulllinie, vor allem weil auch die Ölpreise auf ein Tiefstniveau gesunken sind; andere Energie- und Rohstoffe sind ebenfalls so billig wie seit langem nicht mehr.

Die Geld-Tränken sind überreichlich gefüllt. Doch die Pferde, also die Investoren, saufen nicht so stark, dass die europäischen Volkswirtschaften sich auf einen konjunkturellen Aufwärtskurs bewegen. In vielen Euroländern sind die ökonomischen Impulse bislang immer noch so schwach, dass die viel zu hohe Arbeitslosigkeit kaum zurückgeht.

Für Sparer nichts Gutes

Für Sparer bedeuten die EZB-Schritte nichts Gutes: Ihre Einlagen bei den Banken und Sparkassen sind derzeit nicht willkommen, sodass kaum noch eine Verzinsung für das Ersparte bezahlt wird. Einleger größerer Beträge müssen gar mit Null – oder auch mit Minus-Zinsen rechnen. Klein-Sparer müssen mit höheren Gebühren für ihre Lohn- und Gehaltskonten sowie Überweisungen rechnen.

Der einen Leid ist jedoch der anderen Freud. Finanzierungen aller Art werden von den Kreditinstituten fast wie Sauerbier angeboten. Häuslebauer oder Käufer von Eigentumswohnungen können ihre eigenen vier Wände jetzt mit Hypotheken finanzieren, für die kaum noch 2 % an Zinsen verlangt werden. Ebenso sind Raten-Kredite, Anschaffungsdarlehen und ähnliche Pumpaktionen so billig wie nie zuvor. Jetzt bauen und jetzt kaufen – allerdings nur das, was auch wirklich notwendig ist – lohnt sich, denn die Preise sind weitgehend stabil und die Geldbeschaffung außerordentlich günstig. Anleger, die sich mit den Niedrigstzinsen für ihre Sparguthaben oder auch für die Anleihen nicht zufrieden geben wollen, müssen stärker ins Risiko gehen.

Aktien klettern in die Höhe

Die Geldflut der EZB treibt die Aktien weiter in die Höhe. Es kann sich so der Kauf von Titeln –etwa von BASF, Allianz, Münchener Rück, Bayer, Deutsche Post, Deutsche Telekom, SAP, Siemens – lohnen. Denn die Aktien-Rendite liegt allemal höher als die heute und bis 2017 gezahlten Sparzinsen. Zudem kann der Aktionär auch noch auf steigende Kurse an der Börse hoffen. Denn bis Ende März des nächsten Jahres wird die EZB ihre monetäre Überflutung weiter betreiben.

Die Finanzminister der Euro-Länder werden hohe Milliarden-Beträge bei den Staatsschulden sparen. Das sollte in vielen Ländern zu den immer noch überfälligen Reformen genutzt werden, um die öffentlichen Finanzen zu konsolidieren, um die Wirtschaft mit Investitionen anzukurbeln und die hohe Arbeitslosigkeit deutlich zu verringern.

Bildquelle: Wikipedia, Epizentrum – CC BY-SA 3.0

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Tags: AktienBankenkriseEUEUROEURO-KriseEZBGeldpolitikInflationLiquiditätZinspolitik
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